Antworten zum Thema „Einkauf / Aussuchen von Stockfotos - Wie geht's am besten? am Schnellsten? Rat gesucht.“

[kianhoffart]

Hallo,

da ich generell im Bereich Illustration unterwegs bin und nicht in Fotobearbeitung, möchte ich euch ein paar Fragen bezüglich Stockfotos stellen. Ich habe einen kl€inen Auftrag, wo ich wahrscheinlich auf Stockfotos und Composing zurückgreifen muss. Ich bin dabei ein paar Layouts zu skribbeln. Es wird eine Werbung/Mock-up mit der Zielgruppe Autobahngaststätten (und deren Gäste Familien mit Kita- und Grundschulkinder) sein. Der Kunde ist ein Winzverlag, der seine Malbögen verkaufen möchte.

Das Budget erlaubt kein neues Foto. Wie findet ihr gezielt Bildelemente ohne den ganzen Tag durch Fotolia & Co. zu surfen? Zur Zeit schwebt mir folgende Sziene vor: Ein Hintergrund mit typischen Selbstbedienungstresen, wo der Vater mit einem Tablet auf den Betrachter zukommt (das wird unscharf angedeutet), eine Mutter und Sohn, ca 4 - 5 J. alt. Der Junge hält sein Malbogen hoch, evtl. sitzt der Betrachter selbst als Kind da und malt (also Kinderarm mit Malkreide). Natürlich muss ein Tisch und ein paar Gläser und Besteck mit ins Bild. Das Malen verkürzt die Wartezeit bis das Essen kommt.

Ich habe hier durch euch und die Tutorials gelernt, dass ich auf den Lichteinfall achten muss, damit das Composing gelingen kann. Muss ich auf was besonderes achten wenn Kinder/Personen im Bild sind? Worauf muss ich sonst achten? Ich danke euch für euere Ratschläge.

 

[tdorsch]

Wenn man nach Stichworten sucht, geht es am schnellsten.

 

[berniecook]

Hallo,
es ist sehr schwer gerade das Foto zu finden, dass zu Deiner Idee passt. Ich kann Dir eigentlich nur raten, die Kamera in die Hand zu nehmen und die "Szene" zu fotografieren.
Die zweite Empfehlung ist, geeignete Fotos zu sichten. Suchfunktionen und Suchlogik sollten Dir dabei hilfreich sein sein. Aber ob Du was findest, ist nicht gesagt. Mach es lieber umgekehrt. Schaue Dir lizenzfreie Bilder an und nehme eins auf dem Du dann Deine Ideen aufbaust.

Grüße

 

[patrick_l]

Mein Workflow sieht eigentlich so aus, das ich zunächst meine Ideen in einem schnellen Skribbel festhalte und diese mit weiteren Notizen versehe. Wie bei vielen Dingen die ich suche, auch bei Stocks überwiegend englische Begriffe eingebe. Damit ist die Trefferquote schon mal um einiges höher.

Ebenso je nach Projekt und Budget bei der Suche entweder ausschließlich kommerzielle oder freie Quellen (Creative Commons) durchsuche. Wenn es jetzt nichts besonderes ist, auch selber, sofern denn möglich, fotografiere.

Liebe Grüße, Patrick

 

[kianhoffart]

Die Stichwortsuche liefert unendlich viele Fotos, auch wenn ich z.B. "Kind, Restaurant" oder "Kind, Malen, Kreide" (auch auf Englisch -- da waren es noch mehr) eingebe. Ich habe mir inzwischen überlegt, ob ich meine Nachbarn, die Kita-Kinder haben, ansprechen soll um deren Kinder zu fotografieren, denn obwohl die Kinderfotos süße Kinder zeigen, ist die Haltung falsch oder die Personen werden durch Gegenstände blockiert. Beim iStock habe ich tatsächlich einen Herrn mit Tablett gefunden, wie ich mir vorgestellt habe. Der Hintergrund in der richtigen Perspektive fehlt auch noch. Die Suche ist zeitaufwendig.
Unter "Mock-Ups" habe ich eine helle realistische Tischplatte gefunden, die ich verwenden und perspektivisch ändern könnte.
Anscheinend muss ich mich nur in Geduld üben und das Internet weiter durchforsten.
Ich danke euch.

 

[virra]

Mach es lieber umgekehrt. Schaue Dir lizenzfreie Bilder an und nehme eins auf dem Du dann Deine Ideen aufbaust.

Genau so.
Wenn du ein fixes Bild im Kopf hast, welches GENAU SO werden soll, musst du fotografieren (lassen). Besser ist: Öffne deinen Geist und lasse dich inspirieren, dann hast du ’ne Chance, die Teile für deine Idee zu finden. Aber das ist schon sehr festgelegt, was du da suchst, das wird nicht mit wenig Zeit zu finden sein.

Ich sage ja immer: Wer nix zahlen will, muss nehmen, was kommt … Deine Zeit für die Bildrecherche musst du ja schließlich auch berechnen, wenn du nicht Schiffbruch leiden willst. Ganz zu schweigen von der Zeit für ’ne glorreiche Montage, die macht sich nicht mal eben so. EBV-Stunden werden zw 80 und 140 € abgerechnet …

 

[patrick_l]

Genau so.
Wenn du ein fixes Bild im Kopf hast, welches GENAU SO werden soll, musst du fotografieren (lassen).

Ich wollte erst ein Veto einlegen, dann zum Glück deinen Beitrag samt Zitat von Berniecook nochmal gelesen ,und dabei richtig wahrgenommen. Mich also dem ebenso anschließen kann.

Wenn man eine genaue Idee vor Augen hat, es auch ganz ratsam ist, diese in Form von Notizen festzuhalten. Ob dies jetzt ausführlich oder stichpunktartig geschieht, bleibt einem selbst überlassen. Kombiniert mit einzelnen Skribbels so auch nichts untergehen kann.
Bei derartigen Projekten man auch abwägen muss, ob es ein freie oder kommerzielle Arbeit ist. Bei freien Arbeiten einem so eigentlich keine Deadline im Genick sitzt. Man also auch alles in der kreativen Schublade beiseite legen kann.

Da das Fotografieren nicht immer machbar ist, wenn doch durchaus durch die finanzielle Mittel und Möglichkeiten eingeschränkt wird, CGI mehr an Bedeutung gewinnt. Wer neben der "klassischen" 2D/Bild-Postproduktion auch mit 3D Applikationen umgehen kann und diese Techniken einzusetzen weiß, sich weitere Türen öffnet. Besonders beim Arrangieren surrealer Bildmontagen man so einiges an Montagearbeiten einsparen kann.

Ich kann nur für mich sprechen, aber diese Vielfalt an Möglichkeiten mich eigentlich immer wieder aufs neue begeistern. Auch wenn ich mich nicht ausschließlich nur mit der EBV / 2D Postproduktion beschäftige, sie für mich besonders interessant bleibt. Seien es neue Anwendungen und Entwicklungen die einem das Schaffen erleichtern oder neue implementierte Tools, Features und Funktionen, mit denen es schneller von der Hand geht.

Gerade letzteres, so denke ich, wird auch für Adobe im Bezug auf Photoshop immer schwieriger. Der nächste "WOW" Moment wird sicher noch länger auf sich warten lassen. Glaube nicht das da in nächster Zeit etwas kommen wird. Aber das nur mal so am Rande. Daher jetzt zum eigentlich Thema zurück kommen möchte.

Wenn du @kianhoffart eine Auftragsarbeit hast, wirst du meist um kommerzielle Quellen nicht drumherum kommen. Ich kann jetzt nur über meine Erfahrungen berichten, es jedoch sicher auch auf so manch andere zutreffen wird. Bei der Suche nach passenden Bildern sehr häufig nur bei kostenpflichtigen Quellen fündig werde.

Fündig vor allem was Qualität in pucto Auflösung angeht, sowie fündig was eindeutige Nutzungsbedingungen / Lizenzierungen angeht. Was zu gleich nicht per se gegen freie Quellen spricht. Es jedoch bei den freien Quellen nicht immer ganz klar ist, was genau mit den Bildern gemacht werden darf.

Suche nach Bildern, fertigen Grafiken aber auch für Frameworks, Systeme und der Gleichen bezahlen lasse. Damit man hier und da schneller fündig wird, es nicht verkehrt ist, passende Bookmarks zu speichern. Quasi von all den Quellen, auf den man schon häufiger erfolgreich war. Bei kommerziellen Projekten man sich auch nicht zu stark in eine Idee verbeißen sollte, wenn es nicht explizit aus dem Briefing und dem Pflichtenheft hervorgeht.

Liebe Grüße, Patrick

 

[kianhoffart]

Ihr habt Recht. Ich bin mit meinem Illustratorinkopf die Sache herangegangen, nämlich Skizze → Suche nach Referenzen (in diesem Fall nach Stockfotos) → fertige Illu. Ich habe mich beschlossen, weil ich küngftig mehr Bildbearbeitung machen möchte, die Stockfotos (Layoutversionen) die mich interessieren in einem Ordner anzulegen, wie ich es mit meinen Referenzfotos tue, nämlich mit Quelle/Anbieter und Motiv (Unterordner, wie Mensch, Tier, Pflanze, Landschaft usw).
Dann lasse ich mich, wie ihr vorschlägt, von gutem Material inspirieren.

Eine letzte Frage: Berechnet ihr die Suche nach Material mit demselben Stundensatz wie die Montagearbeit, oder wird das im allgemeinen gesondert berechnet? Oder wird das Pauschal in euer Honorar kalkuliert. Was ist hier Standard?
Danke,
K.

 

[kianhoffart]

Ganz zu schweigen von der Zeit für ’ne glorreiche Montage, die macht sich nicht mal eben so. EBV-Stunden werden zw 80 und 140 € abgerechnet …

Entschuldige, Virra, das hatte ich übersehen.
Danke.

 

[virra]

Hm. Also ich arbeite ja nicht selbständig, aber ich kenne das durchaus, dass EBV höher berechnet wird als Recherche. Oft haben die Grafiker einen etwas niedrigeren Satz für Reinzeichnung und einen höheren für Kreation. Da würde ich dann die Bildrecherche eher im technischen Bereich sehen, also wie Reinzeichnung/Satz.