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Antworten zum Thema „Makro Iris/Auge, welches Setup?“

Triggertrix

Filmwechsler

Moin,
ich versuche gerade Makroaufnahmen der Iris zu erstellen. Allerdings sind die bisherigen Ergebnisse nicht wirklich wie erhofft.
Mein Setup ist, Canon 5D, Canon 100mm Makro auf Stativ, Die Lichtquellen habe ich variiert, mit Softbox (grosse quadrate im Auge), Outdoor im Schatten (die komplette Umgebung wird im Auge reflektiert) und einfach mit der Taschenlampe des Telefons angeleuchtet).
Die bisher besten Ergebnisse habe ich bei 1/10 Sec und Blende f/9,5.
Das müsste aber noch weitaus besser gehen, sowohl von den Aufnahmenbedingungen, als auch von der Nachbearbeitung!
Hat da jemand von euch ein paar Tips für mich bitte?
 

Fotografie

Triggertrix

Filmwechsler

Hey Colias,
Mein Ziel ist tatsächlich ein Foto herauszubekommen wie angehängt, nur eben mit mehr tiefe, Details etc.
Ich fange gerade mit einer Serie an, wo ich unter anderem eben diese Bilder anfertigen möchte. Und Makro bzw Irisfotografie habe ich tatsächlich bisher noch kaum bis keine Erfahrung.

Dem Link stöbere ich jetzt mal durch. Danke! :)
 
Allerdings sind die bisherigen Ergebnisse nicht wirklich wie erhofft.
Es wäre wirklich gut, könntest Du Dein Wunschbild genau beschreiben. Dein gezeigtes Bild hat jedenfalls sehr viele Lichtspiegelungen, diese wirken nach meinem Geschmack einfach nur störend. Wenn Du das mit der Canon 5DII mit einem 100 mm Makro fotografierst, dann bringst Du es eben einen Abbildungsmaßstab von maximal 1:1. Ich habe eine Iris noch nie vermessen, doch würde ich den Durchmesser auf etwas 1 cm oder bestenfalls etwas mehr schätzen. Das bedeutet also, dass auf dem Sensor locker 6 passen würden. Umgekehrt heißt das, dass Du mindestens einen Abbildungsmaßstab von 2:1 benötigen würdest. Damit benötigst Du z.B. ein Balgengerät o.ä., um das Objektiv etwas vom Gehäuse zu entfernen. Oder eben das 65 mm Lupenmakro, das bis 5:1 reicht. Allerdings hast Du dann eine Nähe zum Auge, die für den Menschen vor der Kamera nicht eben angenehm zu ertragen ist. Außerdem eine Nähe, die ein Ausleuchten ziemlich schwierig macht, denn auch ein Zangen- oder Ringmakroblitz erzeugt im Auge nicht gerade schöne, weil eben sehr helle Lichtspiegelungen. Und möglichst ISO 100, gutes, gleichmäßiges Licht, das beste Objektiv, das man bekommen kann, sind Voraussetzungen für die optimale Bildqualität. Ich hatte auch mal eine 5DII, eine gute Kamera, doch bei so speziellen Motiven würde ich vermutlich an der geringen Auflösung und den damaligen Limits des Sensors verzweifeln. Eine Iris hat so viele, feinste Strukturen, die mit einer 5DII, selbst beim besten Objektiv, abzubilden, wird nicht einfach. Allein das Tiefpassfilter sorgt da für eine starke Minimierung der tatsächlich möglichen Bildqualität. Eigentlich ist das ein typischer Anwendungsfall für eine Kamera mit einem doppelt so großen Sensor, ohne Tiefpassfilter und 80 oder 100 MPixel Auflösung. Ich bin mir nicht sicher, ob ich so etwas mit der 5DSR machen möchte.

Jedenfalls ist das ein spezielles Projekt, das eine passende, spezielle Ausrüstung und auch viel Spezialwissen erfordert. Wenn es Leute gibt, die so etwas so schaffen, wie Du es Dir vorstellst, dann solltest Du deren Ratschläge sehr aufmerksam studieren. Dann machst Du ohnehin noch eigene Erfahrungen, sprich, Du zahlst Lehrgeld.

Ergänzung: Habe mir kurz die Bilder und die Technik im Link angesehen. Es zeigt eben die spezielle, notwendige Ausrüstung, die Bildqualität ist für einen Mediziner vermutlich ausreichend und gar nicht ausschlaggebend, für einen Makrofotografen sind die Bilder natürlich eine Katastrophe. Ein Mediziner hat natürlich ganz andere Ansprüche, da sind medizinisch relevante Informationen interessant. Erinnert mich an die Makrofotografie eines Zahnarztes, bei dem sind natürlich auch eine maximale Helligkeit und möglichst komplette Ausleuchtung des Mundraums wichtig.
Außerdem sind die Irisfotos so unscharf, wie man sie eben von diesem Kameramodell erwarten muss. Aus fotografischer Sicht sind sie flach, flau, tonwert- und farbarm, eben leblos. Zur Dokumentation geeignet, in einem Bilderrahmen eher nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rata

Canon 100mm Makro auf Stativ

Ich verwette meinen köstlichen Rattenpopo: Du hattest den Stabbi an :p
Bitte ausschalten!


Ansonsten, hab' gerade keine Zeit, nur ein paar Anmerkungen aus der Hüfte...

@colias hat Dir schon den besten mir bekannten Spezialisten, Jon Miles, verlinkt. Von ihm gibt es auch ein Video, hab's bei YT wiedergefunden. In dem wird Dir alles vermittelt, was Du wissen musst:


Generell...
  • Du brauchst viel, viel Licht.
  • Sprich mit einem Ophthalmologen Deines Vertrauens und borge von ihm eine Augenklammer; kann man sich aber auch selber bauen. Damit kannst Du die Einblendungen der Augenwimpern zuverlässig verhindern ;)
  • Meine besten Ergebnisse erzielte ich seinerzeit, indem ich einen 1/2-Liter Joghurt-Becher wie eine Streulichtblende auf meinem 105er Macro-Objektiv verwendete und von außen beleuchtete...

Später (vielleicht) mehr zum Thema.



Wenn Du das mit der Canon 5DII mit einem 100 mm Makro fotografierst, dann bringst Du es eben einen Abbildungsmaßstab von maximal 1:1. Ich habe eine Iris noch nie vermessen, doch würde ich den Durchmesser auf etwas 1 cm oder bestenfalls etwas mehr schätzen. Das bedeutet also, dass auf dem Sensor locker 6 passen würden. Umgekehrt heißt das, dass Du mindestens einen Abbildungsmaßstab von 2:1 benötigen würdest. Damit benötigst Du z.B. ein Balgengerät o.ä., um das Objektiv etwas vom Gehäuse zu entfernen. Oder eben das 65 mm Lupenmakro, das bis 5:1 reicht.

Alles zunächst mal unwichtig ;)
Aus der Erinnerung: eine menschliche Iris ist im Schnitt zwischen 12 und 15mm groß und nur 0,5 bis 2,5mm dick, über ƒ=8,0 würde ich — und müsste ich auch nicht — hinausgehen, sonst kommt man schon in die Problembereiche mit Beugungsunschärfe.


Lieber Gruß
Rata
 
12 und 15mm groß und nur 0,5 bis 2,5mm dick
Davon habe ich wegen der fehlende Schärfe all der gezeigten Bilder noch gar nicht geschrieben, doch allein die Krümmung des Augapfels schon im Bereich der Iris sorgt für die Unmöglichkeit, alle Bereiche der Oberfläche wirklich scharf abzubilden. Wie tief die in der Iris die zu sehenden Strukturen reichen, kann ich mangels medizinischer Kenntnisse gar nicht sagen. Doch selbst wenn sich alles praktisch auf der Oberfläche abspielt, ist ein Kugelsegment im Abbildungsmaßstab 1:1 bis 2:1 zu fotografieren, und auch wenn Du meinst, dass die Ausrüstung unwichtig sei. Ich hatte die 5DII und ich kenne deren Grenzen der Schärfenleistung. Nicht der Objektive, nicht des Stabis, die Grenzen der Abbildungsleistung des Systems 5DII, so wie ich aus den verlinkten Fotos die Grenzen der dort verwendeten Kameras erkennen kann. Außerdem muss man den Kopf richtig fixieren, denn die Verwacklung der optischen Achse ist nichts, im Vergleich zur dauernden Änderung des Motivabstands.:)

Einen aufgesteckten Becher als Lichtzelt zu verwenden, ist ja selbst bei Profis ein beliebtes Mittel, auch wenn die vermutlich auch auf von der Industrie angebotene Produkte zurückgreifen. Allerdings benötigt man dafür auch eine möglichst Rundumbeleuchtung, da ansonsten keine gleichmäßige Helligkeit erzielt werden kann. Im Gegensatz zu einem Lastolite-Zelt, gibt es zu wenig vielfältig reflektiertes Licht, bei diesem Abbildungsmaßstab ist man einfach zu nahe am Objekt und der Becher kann nur ganz kurz sein.
 

Triggertrix

Filmwechsler

Moin,
Ich verwette meinen köstlichen Rattenpopo: Du hattest den Stabbi an
Du hast gerade Deinen Hintern verloren! :D
Ich kam jetzt mal dazu zu suchen, ich habe in dem Falle nicht das L sondern das "normale" was keinen Bildstabilisator besitzt (was ich so lesen konnte).

Meine besten Ergebnisse erzielte ich seinerzeit, indem ich einen 1/2-Liter Joghurt-Becher
Das ist ein super Tip! Ich habe mir jetzt einen Ringblitz bestellt, werde versuchen meinen Polfilter drauf zu setzen (Spiegelungen) und mit dem Joghurtbecher als Diffusor, damit dürfe ich doch schon eine ganze Ecke weiter kommen! :)
Ich frage mich nur gerade wie ich den Becher am besten da rangebastelt bekomme.

Aber vielen lieben Dank erst mal soweit, ich schau wie weit ich komme und zeige dann die nächsten Ergebnisse hier!
 

Panobilder

Fotograf

....über ƒ=8,0 würde ich — und müsste ich auch nicht — hinausgehen, sonst kommt man schon in die Problembereiche mit Beugungsunschärfe.
Nur als Ergänzung:
Die Beugungsunschärfe sieht man umso stärker, je größer das Zielformat (und klar, je kleiner die Blendenöffnung).
Wenn das Bild z.B. als Instagramm Hingugger dienen soll, dann auch mal kleiner als 1MPixel sein darf, dann stört auch f/22 keinesfalls, sondern dient der Ausdehnung der Schärfentiefe.

Ich hatte vor Jahren mal darüber geschrieben:
http://panobilder.de/artikel/nikon-d800-schaerfentiefe/
 

Panobilder

Fotograf

Rein theoretisch ist es einfach: Vor diesem stark reflektierenden Objekt muss "nur" eine schwarze Fläche, dann ergibt das keine Reflexion und somit besten Kontrast.
Aber wie kommt dann Licht aufs Auge, ...eine Pattsituation, in der man wohl mit Kompromissen umgehen muss.
Also so lange "try and error" Versuche anstellen, bis "try and success" rauskommt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Triggertrix

Filmwechsler

Guten Morgen,

sodele, ich habe jetzt im Grunde nur den Ringblitz drauf gesetzt und gleich ganz andere Ergebnisse. Also ich brauche noch eine andere Lichtquelle, damit die Pupille sich mehr schliesst und muss mir wegen der Bearbeitung noch irgendetwas einfallen lassen, aber für mal einen schnellen Versuch, bin ich ganz zufrieden!
:happy:
Was sagt Ihr dazu?
 

Rata

:daumenhoch

Also ich brauche noch eine andere Lichtquelle, damit die Pupille sich mehr schliesst

Die Lösung für dieses „Problem“ nannte ich Dir schon...


Generell...
  • Du brauchst viel, viel Licht.
  • Sprich mit einem Ophthalmologen Deines Vertrauens und borge von ihm eine Augenklammer; kann man sich aber auch selber bauen. Damit kannst Du die Einblendungen der Augenwimpern zuverlässig verhindern ;)
  • Meine besten Ergebnisse erzielte ich seinerzeit, indem ich einen 1/2-Liter Joghurt-Becher wie eine Streulichtblende auf meinem 105er Macro-Objektiv verwendete und von außen beleuchtete...

Das gedachte Modell dieses Lichtzeltes lässt sich ja auch modifizieren, jedenfalls dient das viele Licht nicht nur der Beleuchtung des Auges sondern auch der Verkleinerung der Pupille...


Du hast gerade Deinen Hintern verloren! :D
Ich kam jetzt mal dazu zu suchen, ich habe in dem Falle nicht das L sondern das "normale" was keinen Bildstabilisator besitzt (was ich so lesen konnte).

:D Ich lass' trotzdem niemanden dran! Nicht mal in die Nähe... :teufel2:

Dann hatte sich die Iris während der Belichtungszeit verändert. Unser Auge ist extrem hektisch. Das Bild ist jedenfalls unscharf und/oder verwackelt.


Lieber Gruß
Rata

PS: Welchen Ringblitz hast Du denn jetzt eingesetzt?
 

Panobilder

Fotograf

sodele, ich habe jetzt im Grunde nur den Ringblitz drauf gesetzt und gleich ganz andere Ergebnisse. Also ich brauche noch eine andere Lichtquelle, damit die Pupille sich mehr schliesst und muss mir wegen der Bearbeitung noch irgendetwas einfallen lassen, aber für mal einen schnellen Versuch, bin ich ganz zufrieden!
:happy:
Was sagt Ihr dazu?
Sieht doch schon gut aus!
Aber, wenn es ein Blitz war, dann verstehe ich nur nicht, warum ISO400 und 1/15Sek.
Pupille zu = Dauerlicht an, das ist wohl die Regel, die mit Blitz - ohne Vorblitz - nicht erreicht wird.
Mach weiter und zeig her :)
 
Zuletzt bearbeitet:

s_koch

Nicht mehr ganz neu hier

  • Meine besten Ergebnisse erzielte ich seinerzeit, indem ich einen 1/2-Liter Joghurt-Becher wie eine Streulichtblende auf meinem 105er Macro-Objektiv verwendete und von außen beleuchtete...
Ist dann aber die Reflexion der Lichtquelle nicht in der Iris störend zu sehen?
Ich könnte mir vorstellen, dass es vorteilhaft wäre, wenn die Lichtquelle entweder nur am Rand, also knapp außerhalb der iris, oder nur im Bereich der Pupille zu sehen wäre...

Aus der Erinnerung: eine menschliche Iris ist im Schnitt zwischen 12 und 15mm groß und nur 0,5 bis 2,5mm dick, über ƒ=8,0 würde ich — und müsste ich auch nicht — hinausgehen, sonst kommt man schon in die Problembereiche mit Beugungsunschärfe.
Auch hierbei ist die Beugung doch das geringste Problem - bei meinen Versuchen - dann alles andere erzeugt weit größere "Unschärfen" als die Beugung, zumindest habe ich bei anderen Motiven sehr gute Ergebnisse bis f/11, gut brauchbare bis f/16 und noch realistisch brauchbare bis f/22.

Und es dürfte vorteilhaft sein, die Schärfentiefe z.B. durch f/16 (statt f/8) zu erweitern, eben weil die Iris durch den "Augenvorbau" gewölbt erscheint und zum Teil auch noch leicht schräg im Auge sitzt, wie bei Jon Miles zu lernen war.

Wobei sich meine f/ Angaben auf das KB Format beziehen, was bei kleineren Sensoren natürlich zu berücksichtigen wäre...
 

Panobilder

Fotograf

Es gibt nicht DIE EINE Lösung. Es gibt unterschiedliche Konzepte.
Manche Irisfotografen beleuchten zentral (Ringblitz), andere beleuchten nur seitlich (Blitz oder Dauerlicht).
Kopfauflagen gibt es dutzende, von Eigenbau bis €-4stellig aus dem medizinischen Bereich.
Kamera/Objektiv geht alles, was 1:1 bei mFT bis 2:1 bei KB-Format liefert.

Hinweis: Falls Du irgendwas mit Dauerlicht (heutzutage natürlich LED) baust, achte darauf, dass kein UV-Anteil die Augen belastet.

"Fertige Setups" gibt es natürlich schon, aber da musst Du sehr viel Geld ausgeben...(für Franchise)

Die technisch beste, aber auch aufwändigste Lösung die ich kenne, ist dort zu sehen:
 
Zuletzt bearbeitet:
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