Antworten zum Thema „Noch mal ne Frage zu Farbprofilen.“

[Hachim]

Man muss "nur" bei einem neuen Drucker auch neu kalibrieren.

Nein, wieso? Quatsch, das würde ein medienunabhängiges, ICC-basienderes Farbmanagement doch völlig ad absurdum führen. In einem ICC-Workflow hat jedes Gerät ein individuelles Farbprofil, das seinen Farbraum beschreibt. Mit diesem Farbprofil wird jede Farbdarstellung vom l*a*b* auf das jeweilige Gerät abgebildet. Völlig egal, ob es sich dabei um einen Drucker, um einen Monitor oder sonst was handelt. Die jeweilige Kalibrierung, sprich, das Erstellen eines individuellen Farbprofils für jede Ausgabe, muss die spezifischen Abweichungen des Ausgabegeräts beschreiben.
Ebenso wird eingangsseitig (Kamera, Scanner) bei der Umwandlung der Rohinformationen aus dem Sensor in einen Farbraum (meistens heutzutage irgendein RGB) auch da ein Farbprofil verwendet, um die Abweichungen der Eingabe zu beschreiben. Wobei die meisten Fotografen eh so in ihren Bildern herumretuschieren und biegen, dass da Hopfen und Malz verloren ist (ok, der war jetzt böse).
Dann hast Du ein durchgängiges Farbmanagement, das im Idealfall von der Eingabe über die Verarbeitung bis zur Ausgabe ein kontinuierliches Ergebnis. Im Rahmen der Möglichkeiten des jeweiligen Farbraums des Ausgabegeräts.

In der modernen DTP wäre es ja eine Katastrophe (und ein Rückfall in die 1990er), wenn ich jeden Monitor jeweils immer neu auf einen Drucker kalibrieren müsste...

(Mal von kleineren Softproof-Problemen, von denen Antonio schreibt, mal abgesehen).

 

[virra]

…Kein Mensch will einen auf 5000K eingestellten Bildschirm, ….

MEIN Monitor ist auf 5000K eingestellt. Und ich finde, dass der ausgezeichnet zur wirklichen Welt passt , obwohl das eher Schätzwert ist, da ich kein Normlicht am Platz habe. Aber als zu gelb empfinde ich den Monitor ganz gewiss nicht.

 

[Andre_S]

Mein Fehler, ich präzisiere: man "sollte" bei einer neuen Druckerei*, die ein abweichendes Farbmanagement nutzt, neu kalibrieren. Bei einer präzisen Kalibrierung geht es m.M.n. auch gerade darum genannte "kleineren Softproof-Probleme" (die es ja mehr oder weniger immer gibt) zu minimieren. Selbst ein medienunabhängiges, ICC-basienderes Farbmanagement weist mehr oder minder starke Abweichungen im Ergebnis auf (das braucht nur schlampig oder seit langem nicht mehr kalibriert worden zu sein). Vielleicht denke ich da auch einfach zu perfektionistisch.
In der Praxis wird sowieso nicht ständig die Druckerei gewechselt.
* Der Schwabe sagt halt: "brings zum Drucker"

"5000K"? Das geht ja schon Richtung lange nicht geputztes Urinal.

 

[Hachim]

Mein Fehler, ich präzisiere: man "sollte" bei einer neuen Druckerei*, die ein abweichendes Farbmanagement nutzt, neu kalibrieren.

Nein, um Gottes Willen … es geht doch hier um Farbprofile, sprich, um ICC-Farbmanagement. Und da kalibrierst Du Deinen Monitor gegen das genormte Farbmanagement, und Dein Drucker muss seinerseits Dir passende Profile für sein Druckverfahren zur Verfügung stellen, oder aber Sorge tragen, dass er seine Maschinen gegen ein entsprechendes Normprofil, z.B. Fogra39 Coated nach ISO kalibriert hat. Und Schlamperei, wie Du schreibst, durch irgendwelche Klimmzüge ausgleichen zu wollen, macht auch nicht gerade Sinn...

Im ICC geht es definitiv nicht darum, dass Du Deinen Monitor speziell gegen Deinen Drucker kalibrierst. Das wäre ja total am Sinn von ICC vorbei.
Mal ganz ab davon, wie würdest Du das denn praktisch machen wollen? *WIE* kalibrierst Du Deinen Monitor ganz real gegen Deinen Drucker? Murkst Du dazu in den Lookup-Tabellen herum, oder wie machst Du das?

 

[Andre_S]

Wieso gegen meinen Drucker? Hab ich nie gesagt. So wie er seinen Monitor auf seinen Workflow bist zur Ausgabe abstimmt währe es das Optimum wenn auch mein Monitor darauf abgestimmt währe. Ich rede von der Kalibrierung nicht vom Farbmanagement welches natürlich passen sollte.

 

[Hachim]

Gut, wenn es optimal werden soll müsste sowieso der Monitor auf die Druckausgabe kalibriert werden.

Man muss "nur" bei einem neuen Drucker auch neu kalibrieren.

Wieso gegen meinen Drucker? Hab ich nie gesagt.

Ich kapiere jetzt ehrlich gesagt nicht mehr, was Du ausdrücken willst, sorry. Ich blicke gerade durch Deine Aussagen nicht mehr durch.

 

[Andre_S]

Das Gefühl hatte ich auch. Wie schon erwähnt war mit "neuen Drucker" die neue Druckerei mit anderem Workflow gemeint.
Vielleicht hat ja der TE verstanden was ich meine.
Mir ging es dabei um korrektes "wysiwyg" bei der Erstellung, damit widerspreche ich nicht deinen korrekten und hilfreichen Ausführungen.