Für hell/dunkel bei Glas richte ich mich nach folgenden Überlegungen:
In aller Regel wird ja viel mehr Umgebung im Glas gespiegelt/gebrochen, als im Bild zu sehen ist, allerdings meist nur in sehr kleinen Bereichen und stark verzerrt. D.h. es können durchaus andere Töne auftauchen als im Hintergrund, das soll natürlich nicht fremd wirken. Aber das ist einer der Gründe für Schwarz bei Glas vor weißem Hintergrund.
Dunkel wird es vor allem auch dort, wo man durch dicke Schichten blickt (z.B. Boden, Stiel, Wandstärke an den Seiten etc.).
Dicke Schichten brechen zusätzlich das Licht. So kann man plötzlich auch (helle und/oder dunkle) Flächen sehen, die an dieser Stelle im Hintergrund gar nicht auftauchen.
Viel (und sehr hart, kaum Verläufe/Unschärfe) gespiegelt wird i.d.R. immer dort, wo man in flachem Winkel auf das Glas blickt (z.B. Seiten) und wo Licht gebündelt wird (z.B. Kanten).
Wenig gespiegelt wird dort, wo man senkrecht durch das Glas blickt. Kennt man, wenn man eine Wasseroberfläche betrachtet: direkt vor einem sieht man noch deutlich den Grund ohne Spiegelung; je flacher der Blickwinkel wird, desto mehr spiegelt sich die Umgebung. Nennt sich Fresnel-Effekt.
Am wenigsten gespiegelt wird dort, wo das Glas nicht beleuchtet ist (im Schatten liegt). Kennt man, wenn man bei Tageslicht z.B. eine Autoscheibe von außen mit den Händen abschattet, damit man hineinblicken kann.
Ein deutlich sichtbarer heller Filter entsteht vor allem bei gefrostetem Glas (matte Streuwirkung).