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Antworten zum Thema „Post Production mit Adobe AE oder Premiere?“

AliceG

Nicht mehr ganz neu hier

Hi liebe 3D Freunde,

wie schon der Titel es verrät, überlege ich gerade welche der beiden Programme für Post Production von 3D Animationen am besten geeignet ist.

Beide Programme kenne ich nur ganz wenig (AE etwas mehr), also werde ich mich da erstmal mit Tutorials beschäftigen müssen. Deshalb wollte ich vorerst wissen womit ich am besten als erstes starten sollte.

Ich weiß, dass man mit AE viele zusätzliche Funktionen für Effekte zur Verfügung hat, die bei Premiere nicht zur Verfügung stehen.

Aber abgesehen von diesen Effekten, wenn es darum geht ein Video zu schneiden, aus verschiedenen Animation-Sequenzen zusammen stellen, den Ton unterlegen etc. – geht das alles auch noch gut mit AE oder müsste man dann lieber auf Premiere umsteigen?

Ich würde am liebsten (vorerst) alles mit eine Software erledigen wollen und nicht gleich zwei lernen müssen.

Wie ist denn eure Meinung dazu. Reicht AE vorerst aus? Auch für das Schneiden und Nachvertonen?


Ich freue mich jetzt schon auf eure Antworten!
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Hallo @AliceG

Um es mal kurz zusammen zufassen:

After Effects ist eine Compositing Software und Premiere ist eine Videoschnittsoftware. Also ganz unterschiedliche Anwendungen, die zwar kleine Schnittmengen aufweisen, jedoch einander eher ergänzen als denn einander ersetzen. Oder anders formuliert: man kann einen Joghurt auch mit einer Gabel essen, aber diese Idee würde ich nur im 'Notfall' verfolgen ... ;)

Interessent ist dabei auch die Austauschschnittstelle 'Dynamic Link', die auch die Verknüpfung von AE und Premiere ermöglicht, siehe dazu auch: Dynamic Link

also werde ich mich da erstmal mit Tutorials beschäftigen müssen.
Das Erlernen von AE und Premiere ist nicht ohne, das muß Dir klar sein. Beide Programme, ganz besonders aber AE, verlangen eine intensive und sehr zeitaufwändige Einarbeitung, richtig Freude kommt da erst auf, wenn man halbwegs vertraut ist mit den Werkzeugen und der Arbeitsweise. Aber es lohnt sich, sich da durchzubeißen, soviel kann ich Dir aus eigener Erfahrung versichern ... :)


Liebe Grüße
Frank
 

AliceG

Nicht mehr ganz neu hier

Hey @Picturehunter,

vielen Dank für die Aufklärung. Ich hab mich immer wieder gefragt was eigentlich genau die Unterschiede zwischen den beiden Programmen sind.

Allmählich wird mir das etwas klarer. Das Video zum Dynamic Link ist sehr interessant. Ich werde das auf jeden Fall ausprobieren.

Kannst du irgendwelche aktuellen Tutorials zu AE empfehlen?
 

TheBugs

smells like teamspirit

Kommt drauf an, was du genau lernen willst...
Guck' dich doch mal hier auf der Seite bei den um, da sind schon ein paar interessante Sachen dabei ;)

Alternativ sind z.B. auch die Tutorials von Andrew Kramer bzw. VideoCopilot sehr zu empfehlen (auch die älteren). Auf der Website findest du auch kostenfreie Plugins, die zumindest einen Blick wert sind...
 

KBB

Mod 3D | Blaubaer

Teammitglied
Ich ergänze, dass AE eine Effekt-Software ist, wie der Name schon vermuten lässt :) Es sind nicht nur diverse Effekte vorhanden, das ist deutlich der Schwerpunkt der Software. Wobei man jetzt ausdiskutieren kann, wieviel Compositing in VFX steckt und umgekehrt und was das eigentlich genau ist :)

Compositing bezeichnet das Zusammenführen meherer digitaler Elemente zu einem (Film), VFX, Visual Effects sind dem Material zugefügte virtuelle Effekte, womit man gleichzeitig die VFX von SFX, Special Effects, unterscheidet, die in der Realität Anwendung finden: Kunstblut, Explosionen vom Pyromeister, aufgeschminkte Narben usw.
Wenn Letzteres SFX sind, kann man sich grob vorstellen, was VFX sind: das ganze in digital. Das können 3D-Elemente sein, in AE erzeugte Partikel, aber auch Tiefenunschärfe und tausende von anderen Sachen. Dazu gehören ebenfalls die dazu nötigen Hilfsmittel wie das Rotoskoping (Freistellen von Bewegtmaterial) und Color Keying (Greenscreen-Freistell-Techniken) und Vieles anderes mehr.
Auch das Angleichen von Filmmaterial untereinander gehört in den Bereich des VFX-Artists. Dazu gehört die Form genauso wie das (Color) Grading und andere Anpassungen.

Wenn Dich das alles fasziniert und Du das lernen willst, folge am besten dem Link von den Bugs zu Mister Kramer. Der ist nicht nur witzig, sondern wirklich sehr gut in seinen Tutorials und hat eine umfassende Bibliothek. Für den von Dir erwähnten reinen Schnitt mit Tonunterlegung ist Premiere aber wesentlich besser geeignet, da ist AE etwas umständlich.

Persönlich finde ich Premiere allerdings nicht so schwierig, gemessen an diesen Grundfunktionen eines Schnittprogramms. Tatsächlich esse ich auch häufiger mal Joghurt mit der Gabel, bin aber eigentlich nur zu faul um das bisschen Schnitt in Premiere zu machen, wenn das in AE auch geht, auch wenn es da deutlich mühsamer ist. Das liegt vor allem daran, dass bei meinen kleinen 3D Filmchen idR. auch noch irgendwelche Effekte nötig sind. Seien es Lensflares, Tiefenunschärfen oder Motionblur und eben Farbkorrekturen usw.
Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass AE da "nur" Midend Sektor ist und die Pros für solche Sachen idR. Nuke, Shake, Flame, Henry und wie sie alle hießen nutzen oder genutzt haben. Auch das kostenlose Fusion ist ganz weit vorn in Sachen Compositing und VFX.

Zudem fehlen AE schlicht die 4, 5 wichtigsten Dinge in Sachen Effekte, bzw. die integrierten sind zumindest für den Highendbereich nicht sehr gut, so dass man sich den Kram in Form von teuren Plugins dann dazu kaufen muss. Das ist etwas, das so bei den anderen genannten Programmen nicht vorkommt. Dazu gehört z.B. häufig genannt Frischlufts "Lenscare" (sehr gute und schnelle Tiefenunschärfe), ReelSmarts "MotionBlur" (Bewegungsunschärfe, vor allem mit in 3D gerenderten Vector- und Velocitymaps), Andrews Optical Flares (Lensflares), Trapcodes "Particular" (für 3D Partikeleffekte) und zumindest früher mal Andrews "Element 3D" um 3D Objekte direkt in AE laden und nutzen zu können, um die Wichtigsten Ergänzungen zu nennen. Ohne diese bzw. ähnliche Plugins war und ist AE für viele 3D Artists nicht "vollständig", auch wenn es für andere Sachen sicher sehr gut geeignet ist. Ich höre immer wieder von 2D Animation Artists, die mit AE super Sachen zaubern, kann aber nicht viel dazu sagen. Kann man mit viel gutem Willen auch unter Effekte rechnen, als VFX würde ich das aber ungern bezeichnen ^^

Übrigens sind solche Effekttools auch in Programmen wie Blender und Houdini ;) zu finden, so dass man die 3D Software u.U. garnicht erst verlassen muss ;)

Wenn Dir der Yakuzowner hier noch über den Weg läuft, kann er das sicher noch differenzierter darlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:

AliceG

Nicht mehr ganz neu hier

@TheBugs,
besten Dank für die beiden Links – sind gebookmarked :daumenhoch
Die Website von Andrew Kramer sieht schon auf den ersten Blick sehr beeindruckend aus.


@KBB,
auf dich ist ja immer Verlass :) Besten Dank für den Ausführlichen Beitrag. Schön, dass man hier bei psd-tutorials so viel lernen kann.

Fusion werde ich mir auch anschauen. Sieht vielversprechend aus. Nach den Infos zu beurteilen, ist auch bei der kostenlosen Version ein Partikelsystem mit dabei.


Für mein kleines aktuelles Vorhaben werde ich mir mal Premiere anschauen. Will ein paar Sequenzen zusammen schneiden und nachvertonen. Also Effekte sind noch nicht unbedingt notwendig.

Manchmal frage ich mich ob die verschiedenen Kamerafahrten und den Kamerawechsel vielleicht direkt in der 3D Software (in meinem Fall Cinema 4d) besser aufgehoben wäre.

Ich habe nämlich ein paar Renderings (Bildsequenzen) gemacht wo die Kamera an verschiedenen Splines aufgerichtet wurde. Jetzt wollte ich dem ganzen etwas Spannung verleihen in dem ich die Szenen so schneide und zusammensetze, dass bei dem Betrachter Neugierde erweckt wird.
 

KBB

Mod 3D | Blaubaer

Teammitglied
Das machst Du schon ganz richtig in der Schnittsoftware, nicht im 3D Programm. Normaler Weise lässt man dort etwas "Fleisch", will sagen, die gerenderten Sequenzen sollten am Anfang und am Ende je 1 - 2 Sekunden, u.U. auch mehr, länger sein, eben damit man beim eigentlichen Schnitt etwas variieren kann. Machst Du das gleich und nur in der 3D Software, ist der Schnitt wie festgenagelt. Du könntest dann höchstens Sequenzen noch kürzen, mehr nicht.
Für die Spannung, Sound, Musik, Umschnitt zwischen zwei Szenen ist die erste Methode jedenfalls aus den genannten Gründen die gängigere und IMHO auch die bessere.
 
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