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Antworten zum Thema „Postscriptdrucker Vorteile?“

manfox

Dipl.-Hobbyist

So, jetzt habe ich einen Plotter der Postscriptfähig ist und der ein Label mit "Pantone" drauf hat. Mal eine Frage an die Anwender aus dem Grafik/Design-Bereich. Was bringen mir diese Fähigkeiten in der Anwendung und was muss ich wie tun, um sie zum tragen zu bekommen?
In der normalen CAD-Verarbeitung ist das ja unnötig. Bringt mir das denn was, wenn ich aus PS, PSE, etc. Fotos als Poster drucken möchte?

Forscht man nach Postscript im Netz, dann kommt der übliche Kram wie "Seitenbeschreibungssprache, plattformübergreifend, GS-Viewer, Vector-scaling, etc.", aber wie man damit zu einem Ziel kommt, bleibt im Dunkeln. Die eigentliche Beschreibung von HP ergeht sich in der Feststellung: Der Drucker arbeitet mit PS-Level 3.
Und nu?


Schon mal Danke für die Hilfe,

manfox
 

DoctorG

Aktives Mitglied

AW: Postscriptdrucker Vorteile?

Was sicher NICHT passiert: Du hast früher schon mal was ausgedruckt. Jetzt druckst Du mit dem PS-Drucker und der gefühlte Print-Winter ist ein Sommer - wie Tag und Nacht. Nein.

Wenn Du direkt PostScript-Dokumente hast (mit der Endung PS), dann kannst Du die direkt an einen solchen Drucker schicken. Spannende Frage: Hast Du solche Dateien? Das war mal ein Riesen-Feature, als es PDF noch nicht gab. Unix-User konnten über Windows-User verächtlich sagen - "maaaan - nicht mal ein PostScript kann man Euch (... auf einer Diskette ... ) mitgeben". Aus den 90ern sind auf verwaisten Seiten vieler Unis noch PS-Dokumente.
Unix-User haben Ihre LaTeX-Dokumente (da gibt's kein Word oder so, darum wurden Druckvorlagen mit LaTeX gesetzt) zum Drucken in PostScript konvertiert und dann mit den Wahnsinns-Druckern in ihren Unis ausgedruckt.
Dieser PS-Chauvinismus ist heute vorbei. Auch Hardcore-Unixer wissen *heute*, dass auf ein vermailtes PostScript-Dokument nur die Frage zurückkommt, was man damit soll und ob es nicht auch in PDF oder so geht. Kein Mensch würde sich heute nur deswegen GhostView installieren (PostScript-Viewer für diverse Plattformen). Ausnahme natürlich: man macht da mehr mit.

Weil wir heute PDF haben, ist es auch halbwegs problemlos Dokumente zwischen Rechner-Plattformen hin- und herzutauschen. Auch PDF ist hier vom Layout her halbwegs stabil. Stabil - also anders als Word etwa: je nach installiertem Drucker kann sich ein Dokument stark verändern. Auch das merkst Du alleine an Deinem Rechner nicht mal - da stimmt ja alles. Aber wenn Du z.B. mit jemandem zusammen einen Artikel schreibst und der hat andere Druckertreiber im System, vielleicht andere Fonts etc. installiert und das Doc geht hin und her - da kann man viel erleben. Der Unterschied in der Darstellung ist bei einer ganz schnöden Textseite mit demselben Font in derselben Größe bis zu einer drittel Seite.

Bei Postern etc. wirst Du nach meiner Einschätzung so alleine an Deinem System auch nicht das riesige Aha-Erlebnis haben. Auch nicht, wenn Du das mit Photoshop an den Drucker schickst. Auch hier ist es ja nicht so, dass man ohne PostScript nicht drucken könnte. Bekanntermaßen geht das auch ohne PostScript-Drucker und ebenfalls kommt bedrucktes Papier heraus. Das ist auch nicht schlechter bedruckt. Es ist nicht alles krumm und nur mit PostScript wird es gerade.

Vielmehr ist auch hier das besondere die Stabilität des Layouts: Wenn Du eine gleiche Datei auf zwei Rechnern anguckst, kannst Du abhängig von sämtlichen Komponenten (Display, kalibriert/nicht kalibriert, Grafikkarte, gewählte Farbtemperatur, Auflösung, analog oder digital verbunden etc.) ziemlich unterschiedliche Darstellungen sehen. Bevor Du etwas in den Druck gibst - womöglich in hoher Auflage (=teuer) - willst Du mit anderen Leuten an anderen Rechnern zusammen möglichst sicher stellen, dass wenigstens die betrachteten Dateien nicht per se zu Sichtfehlern geradezu einladen. Dazu ist PostScript das Urformat.

Und ja - formal, aus Informatik-Sicht ist das eine Sprache. In der kein Mensch zu Fuss wirklich etwas programmiert - dazu ist sie merklich gar nicht konstruiert. Zudem kann man mit demselben Ansatz eigentlich jedes Dokumentformat mit definiertem Aufbau (=Syntax) als Sprache ansehen. Machen Informatiker gerne. 99.99% der Menschen haben vermutlich aber keine Vorteile davon, wenn wir von Word-Sprache, der CorelDraw-Sprache etc. reden würden. Schon HTML - die Webseiten-"Sprache" - nutzen die meisten Menschen mit einem WYSIWYG-Editor doch primär als Format. Das Rumkratzen an der Sprache HTML mache ich eigentlich nur dann, wenn der blöde Editor mal wieder nicht so zuverlässig darstellt wie Office-Produkte seit 20 Jahren.
 
A

antonio_mo

Guest

AW: Postscriptdrucker Vorteile?

wow da mußte ich jetzt doch mal nach ner acrobat timeline googeln. seit 1993 gibts den. jetzt fühle ich mich doch sehr jung. ;)

Allerdings wird PostScript/EPS seit über 10 Jahren von Adobe nicht mehr weiter entwickelt, daher PDF (mit den vielen Vorteilen gegenüber PS/EPS).
 
P

Pixelverwender

Guest

AW: Postscriptdrucker Vorteile?

Wo antonio_mo gerade eps anspricht:
Auch in diesem Format gibt es vereinzelt im Netz noch skalierbare Grafikdateien anzutreffen – mittlerweile allerdings genauso „dated“ wie PostScript (absichtlich ausgeschrieben, damit nicht jemand denkt, ich würde Photoshop als veraltet betrachten :D ).
 

manfox

Dipl.-Hobbyist

AW: Postscriptdrucker Vorteile?

Ja wunderbar, danke Euch!
Vor allem dir DoktorG, denn es bestätigt das, was ich mir eigentlich schon gedacht habe. Mit den gefundenen Informationen und meiner eigenen "timeline":D, bin ich fast bei dem angelangt, das Du so schön ausführlich beschrieben hast.
Ich zweifelte nur, ob es da noch einen Part gibt, für den ich schon zu doof bin und den ich nicht erkenne.
Das Vorgängermodell hat keine Postscript-Schnittstelle und das tat der Grafikausgabe keinen Abbruch. Dieser hier hat natürlich eine erheblich höhere Auflösung und wird ein besseres Ergebnis liefern, aber das ist rein physikalisch bedingt.
Gibt es derzeit überhaupt noch Anwendungen oder Anwender, die Postscript-Formate behandeln? Druckereien oder Copyshops werden doch auch schon eher PDF benutzen?

Lieben Dank,

manfox
 
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