AW: Was kann ich verlangen?
Natürlich ist es immer eine schöne Sache, wenn man sein Hobby ausübt und dabei hin und wieder mal einen Fuffi einsacken kann, da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren.
Um das vielleicht mal an einem anderen Beispiel zu zeigen: Ich spiele Schlagzeug in einer AC/DC-Tribute-Band. Ich mache das, weil ich Bock drauf habe und lasse mir das aus durchaus etwas kosten. So ist jeden Monat die Proberaummiete fällig, den einen oder anderen Stock haue ich auch mal kaputt, hin und wieder dürfen es auch mal neue Felle sein und ein gutes Crashbecken kostet auch mal 300 Euro.
Diese Kosten trage ich gerne, weil es eben Hobby ist. Hobby kostet Geld.
Wenn mich jemand fragt, ob wir auf seiner Geburtstagsparty spielen, dann kann man da durchaus drüber reden, da geben wir uns durchaus mit Sprit und Verpflegung zufrieden. Wenn jemand fragt, der eine Veranstaltung organisiert bei der Eintritt genommen wird, Getränke und Speisen feilgeboten werden ? da spiel ich nicht für ne Kiste Bier, denn der verspricht sich ja was davon, wenn wir da spielen. Also muss er die Tasche aufmachen.
Diesen Bogen mal zurück auf die Gestaltung gebogen: Wenn die Mutter der Kindergartenfreundin meiner Tochter mich fragt, ob ich die Einladung für den Kindergeburtstag ihrer Tochter gestalten kann, dann werde ich der mit Sicherheit keinen Stundensatz von 95 Euro um die Ohren hauen, sondern sagen "Wenn ich Zeit hab, mach ich Dir das, zahl den Druck und gut ist."
Wenn aber ein Gewerbetreibender ein Logo oder gar eine Geschäftsausstattung haben will, dann hat der gefälligst die Tasche zu öffnen, oder wenigstens ein Kompensationsgeschäft anzubieten. Wenn der Maler ein Logo braucht und ich zufällig gerade die Bude streichen will, dann kann man sich da durchaus treffen. Das habe ich z.B. mir einer KFZ-Werkstatt jahrelang so gehandhabt: Seine Arbeit gegen meine Arbeit, wir haben uns gegenseitig nur Material berechnet. Ansonsten will aber jemand meine Arbeit, um seine Arbeit damit zu präsentieren; warum soll ich das für zehn Euro machen? Der macht sich meine Arbeit ja zu Nutze, so lange er existiert.
Und nochwas: Akzeptierte Gagen sind auch ein Verkaufsargument!