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Antworten zum Thema „Wie geht es weiter mit dem Kameramarkt?“


[COLOR=#404040]Ich weiß, man kann ein Foto immer noch besser machen und jeder würde wahrscheinlich einen anderen Standpunkt/Ausschnitt wählen. Aber ein paar Dinge würde ich trotzdem gern klarstellen. Die OMD M1 ist eine Systemkamera mit einem MFT-Objektivanschluß, dass heisst sie hat einen Cropfaktor von 2 und der kleinste einstellbare ISO-Wert ist 200. Da ich vorzugsweise im Modus A Blendenvorwahl arbeite und ich f/16 als angemessen erachtet habe, ergibt sich eine Verschlusszeit von 1/125s, für mich ebenfalls ok.Ich bin ca. 300m vom Tropenhaus entfernt und sehe keine Veranlassung auf 1/60s oder geringer zu gehen.
Der von dem Baum verdeckte Eingang zum Tropenhaus ist seit Monaten eine Baustelle, so etwas möchte niemand auf einem Foto sehen. Für mich war es der richtige Standort für diese Aufnahme. [/COLOR]
[url]http://500px.com/photo/67255839/bg-uni-tübingen-01-by-gimbild?from=user[/url]
[COLOR=#404040]ist ein Schmuckstück im Botanischen Garten und die Uni-Hochhäuser im Hintergrund stören mich nicht sehr.[/COLOR]
[url]http://500px.com/photo/64385399/erwischt-by-gimbild?from=user[/url]
Dieses Foto war kein Shooting, sondern ein nettes Zufallfoto. Ich sehe keine Notwendigkeit irgendwelche Zweige zu entfernen und hätte eher Bedenken, dass bei mehr Bildbearbeitung die Szene wie gestellt aussieht. Das ist übrigens auch der Grund, warum Du bei mir keine Portraits findest.
 
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SigridBW

User

// OT
@gimbild,
meinerseits kam nie der Gedanke eines geplanten Shootings auf.
Was mich regelrecht erschüttert ist daß eine Canon dieser Baureihe mit im Spiel war.
Du schreibst
Es hat nichts damit zu tun, ob ich Fotos so aufnehme oder bearbeite, damit sie anderen gefallen. Wenn ich eine Idee im Kopf habe, wie mein Foto aussehen soll, was ich damit ausdrücken will, dann ist es für mich wichtig, meine Kamera genau zu kennen, fotografische Fachkenntnisse zu besitzen und das potentielles Motiv zu erkennen, richtig zu sehen, wo das Hauptmotiv platziert werden soll und wie ich die vorhandene Lichtsituation nutzen oder unterstützen kann.
Wenn das nicht, genau wie mit dem edlen Baum in Tübingen, wie einfachstes Point und Shoot-Geknipse aussieht, verstehe ich die Welt nicht mehr.

Fotografie, wohin geht dein Weg kommt mir in den Sinn.
 
// OT
@gimbild,
meinerseits kam nie der Gedanke eines geplanten Shootings auf.
Was mich regelrecht erschüttert ist daß eine Canon dieser Baureihe mit im Spiel war.
Du schreibst
Wenn das nicht, genau wie mit dem edlen Baum in Tübingen, wie einfachstes Point und Shoot-Geknipse aussieht, verstehe ich die Welt nicht mehr.

Fotografie, wohin geht dein Weg kommt mir in den Sinn.

Ich danke Dir für Deine Kommentare, obwohl ich nicht so richtig verstehe, worum es Dir geht. Kann man sich auch irgendwo Deine Fotos ansehen?
 

studio24

Homo Nikoniensis

Ich komme mal wieder zum Thema des Threads zurück.
Wie denkt Ihr darüber?
Auch wenn wir viele Dinge ähnlich sehen, ich ziehe da andere Schlüsse draus.

Fotografie ist demokratischer geworden, was natürlich nichts über die Qualität aussagt. Ich finde es auch nicht schlimm oder es wäre sogar genial, wenn Mit Software gegen Bildfehler ein Ergebnis liefern würde, das dem eines guten Objektivs entspricht oder sogar trotz 20€ Plastiklinse eine bessere Qualität liefern würde.

Der Kompaktkameramarkt geht weiter den Bach runter, DSLR dümpelt vor sich hin, die Systemkameras liegen wie Blei in den Regalen. Der Goldrush scheint bei den traditionellen Kameraherstellern vorbei zu sein. Kameras sind Give-Aways geworden. Niemand kauft sich eine Kamera im Smartphone, aber wenn man ein neues Smartphone braucht schaut man drauf, dass auch eine gute Kamera drin ist. Gut im Vergleich zu Kompakten. Und in der Tat wird da mittlerweile Einiges geboten. Derzeit natürlich keine Alternative zu unseren schweren Brocken, aber für die Masse OK oder sogar sehr gut.

Aber auch Smartphones sind für den Massenmarkt in der jetzigen Form nicht das Ende. Ich gehe mal davon aus, dass es mehr zu wearable geht, angefangen mit GoogleGlass, die für viele User durchaus schon praxistauglich für Erinnerungsfotos ist. Es wird nicht lange dauern, bis sich auch da die Qualität verbessert. Denkbar sind 360° Kameras bzw. mehrere Kameras, die gemeinsam 360° erfassen, so dass man wo man geht und steht immer ein Rundumpanorama hat und sich dann abends nur die interessanten Schüsse rauszieht oder zu Timelapse zusammenfasst. Hat auch den Vorteil, dass sich dann die Geheimdienste jederzeit und überall nen Überblick verschaffen können und Google in Realzeit ein ganz neues Streetview ermöglichen kann.

Mit einer GoPro sind heute Aufnahmen möglich, die analog oder mit DSLR nicht oder wenn, dann nur mit erheblichem Aufwand zu realisieren wären, und das für Peanuts. Warum konnte eine one-man-show die GoPro entwickeln und die Großen den Trend verschlafen?

Ich habe gerade gelesen, dass Canon Australia 2013 90% weniger Profit gemacht hat als 2012 und 10% der Mitarbeiter feuert. Die Umsatz- und Profitsituation ist bei den anderen Kameraherstellern ähnlich. Es wird also ein schnelles Umdenken und Umsteuern zwingend notwendig sein.

Wie sich das für uns auswirkt? Keine Ahnung. Ich bin mit dem Krempel, den ich aktuell habe, eigentlich ganz zufrieden und wehre mich auch dagegen, alle 12 Monate was Neues zu kaufen, nur weil der Hersteller es so möchte. Das wäre leicht zu ändern, wenn sie etwas anbieten würden, bei dem man nicht nein sagen kann. Da sehe ich nur nichts, was mich kurzfristig reizen könnte. Man hat für den Massenmarkt entwickelt und die Kernkompetenz fehlgeleitet. Der MaMa bricht jetzt weg und die Hersteller schauen auf den Markt wie das Kanickel auf die Schlange.

Neue Modelle und damit neuer Umsatz könnte vielleicht im Mittelformat erschlossen werden. Das wäre dann die Abkehr vom Massenmarkt. Aber der könnte dann zumindest vorübergehend wieder eine Belebung darstellen, wenn man nicht wieder die "driven by meaningless features" Marketingstrategie fährt. Da die Unternehmen aber am wachsenden Profit gemessen werden, ist damit nicht zu rechnen. Realistisch muss man einfach ganz pragmatisch feststellen, dass Unternehmen dazu da sind, Geld zu machen und nicht, um die Fotografen dieser Welt glücklich zu machen.

Sollen die Handyknipser doch ihr "knipsie, knipsie" machen. Fotografen sind sie deshalb noch lange nicht.
War in den letzten 12 Jahren in sämtlichen Fotoforen nicht "Nicht die Kamera macht das Bild, sondern der Fotograf" der meistgenutzte Satz?

Auch analog wurde jede Menge Schrott "geknipst". Ich bin sogar der Meinung, wesentlich mehr als heute. Zumindest musste man sich das hin und wieder antun, wenn Onkel Fritz zum Diaabend lud. Dann wurde ein unscharfes, fehlbelichtetes und belangloses Landschaftsbild gezeigt und durch die Erklärung aufgewertet: "Kurz vor der Stelle war ein gaaaanz tolles romantisches Restaurant und hinter dem Hügel da hinten lag ein wuuuuunderschöner See". ....."Aha-gähn".

Heute sieht man vermutlich wenigstens das Restaurant und den See und die Landschaftsaufnahme ist auch scharf und meistens richtig belichtet. Es wird mehr geknipst, es wird auch mehr Schrott produziert, aber selbst nach riesigen Löschorgien bleiben unterm Strich in Summe mehr brauchbare Fotos als zu analogen Zeiten. Ob geplant oder eher Unfall, ich meine, in der Masse sind die Bilder besser geworden. Wenn man an seine eigenen Bilder andere Ansprüche hat, ist das OK, aber auch die Knipser haben mit ihrem Beitrag die Entwicklung insgesamt gefördert.

Die Leute, die ellenlang ihr Equipment in der Signatur aufführen (das L noch dazu in rot!) sind mir auch keine Garantie für bessere Bilder. Das kommt mir eher wie Schw...vergleich vor und sagt über die fotografische Kompetenz nichts. Auch Knipser haben ihre Berechtigung, und sei es nur, dass sie mit dem Massenmarkt so viel Geld in die Kassen der Hersteller spülen, dass die weiterhin auch im darüber liegenden Marktsegment weiter entwickeln können.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rata

@ SigridBW und gimbild


Könntet Ihr Euer o.T. Gebrabbele bitte ins „Off" verlegen?
Dafür gibt's hier „Unterhaltungen“
knueppel.gif


Was haben diese Kampfvergleiche, hat diese Art von „Penismessen“ noch mit dem Thema „Wie geht es weiter mit dem Kameramarkt?“ zu tun?

Ihr nervt.
Jedenfalls mich... :p



SCNR!
rata-64.png



Lieber Gruß
Rata
 
L

Leila

Guest

Wie oft wünschte ich mir eine Kamera wie „Google Glass“! [Nicht daß heute eine kaufen würde].

Einst erblickte ich eine Krähe, der im Flug ihr gefundenes Fressen aus dem Schnabel fiel. Während sie ihren Kopf senkte und sich überlegte, ob sie eine Retourschleife und einen Sturzflug absolvieren sollte, kollidierte sie mit einem Kamin.
 

B_V_Mat

Nicht mehr ganz neu hier

Wer diskutiert hier? Ich nehme an, die etwas älteren, so wie ich. Also alle, welche einen Wertewandel erlebt haben. Erinnert euch an den Kauf der ersten guten Kamera, welche Kriterien damals bestanden und wie lange jeder für die erste Ausrüstung sparte und was sind heutige Kaufkriterien?
Auch die Objektive, welche damals für das "lange Leben" gekauft wurden, sind technisch und moralisch überholt.
Der Wertewandel beginnt mit den höheren Einkommen und endet nicht einmal mit der einfacheren Bedienung der Kamera. Der Fotograf einst ein Handwerksberuf mit mechanischer, optischer, chemischer, etc. Ausbildung kann heute, dank der Hard- und Software, ohne Ausbildung wahrgenommen werden, sogar von Kindern.
Was bleibt ist das "fotografische Auge" und die eigene Vorstellung vom Bild.
Die Kamera rückt mehr in dem Bereich, was sie ist, ein Werkzeug. Und je mehr Werkzeuge (für spezielle oder allgem. Gebiete) es gibt, um so mehr muss ich entscheiden, was ich wirklich brauche. Auch hier wieder ein Wandel, einst kamen aus Budgetgründen nur 2-3 Typen /Marken in Frage, heute ein unübersehbarer käuflicher Markt mit Orientierung auf Spitzenmodelle.
Was bleibt ist die Unzufriedenheit mit dem Bild, andere haben ja das gleiche Motiv viel schöner abgebildet (mit einer anderen Kamera). Ergebnis: Ich brauche eine andere und "bessere" Kamera. Hier setzen die Hersteller mit (Marketing und) ihren weiterentwickelten und abgespeckten Versionen ein, damit ja auch der letzte potentielle Kunde kauft.

Die erste (zweiäugige) Spiegelreflexkamera entstand vor 1900, die erste Kleinbild SLR 1936 war die Exacta aus Dresden. Um 2000 gab es die ersten Kameras ohne Spiegel mit kleinem Monitor. Alles einst neue Entwicklungen, die heute weiterentwickelt werden, groß - größer - am größten und Miniaturisierung, kleiner als Handy.

Bei der Weiterentwicklung hat jeder Fotograf, entsprechend seines Gebietes, andere Wünsche. Ich brauche eine KB-Kamera, zB nicht mehr als 12MPixel, wünsche mir aber einen viel höheren dynamischen Umfang und nun kommt die Beschreibung ... Der dyn. Umfang wird kaum diskutiert, weil eben die techn. Entwicklung für den bezahlbaren Markt noch nicht so weit ist.
Jeder entscheidet, wann er auf dem Schnellzug Kameraentwicklung aufspringt und die Masse sind der Markt, nicht der einst ambitionierte Fotograf! Wertewandel noch einmal.
Die Geschwindigkeit der Entwicklung der Elektronik ist für viele wahrscheinlich kaum nachvollziehbar. Vor 30 Jahren hatte eine 500 MB Festplatte Kühlschrankgröße. Eine Firma wie Kodak ist daran kaputt gegangen, dass die Entwicklung der Speichertechnik ignoriert wurde.
Jedenfalls versuchen die meisten Firmen die Bedürfnisse ihrer Kunden zu verstehen.
Für den neuesten Quantensprung in dynamischen Umfang siehe hier:
http://www.sony.net/Products/di/en-gb/products/kde3/index.html
Wie gut die Umsetzung ist wird sich zeigen. Jedenfalls ist der Kameramarkt immer noch am wachsen
 

Frater_HH

Henn'ng

Ich glaube das mit der Sony ist nur eines von vielen Paradebeispielen für das, was schon angesprochen wurde: mangels nützlicher Innovationen wird dem User sein neuer Pseudo-Bedarf "ins Hirn gehämmert", in diesem Fall ISO 409600.
Beim dynamischen Umfang ist schon seit den Sensor-Generation ab ca. 2010 Ende der technologischen Fahnenstange, d.h., seit dem agieren Sensoren praktisch als Photonenzähler, ohne relevantes eigenes Grundrauschen hinzuzufügen. Die Dynamik wird also schon seit einigen Jahren im Prinzip durch die Photonen-"Auflösung" beschränkt. Ich spreche allerdings erst mal nur von Sony-Sensoren (Lieferant für Nikon, Pentax etc), nicht von den möglicherweise technisch ggü. Sony etwas rückständigeren Canon-Sensoren. Die Canon 5D Mark II z.B. ist ein arger "Grundrauscher", da hilft ihr auch das Vollformat nicht mehr weiter.

Was den Markt wirklich verändern könnte, ist der Wunsch nach Agilität? Immer weniger Fotografen haben noch langfristig Lust, ihr Golgatha-Kreuz von Kamera-Rucksack auf dem Buckel zu schleppen, und vor jedem Objektivwechsel oder Zubehörbedarf das alles vom Rücken abzurüsten und anschließend wieder draufzurüsten.

Fujifilm scheint offenbar gerade in einen echten Bedarf hinein richtig Gas zu geben, mit ihrer kleinen Kameraklasse etwa X-T1. Sowas scheint offenbar momentan angesagt zu sein, bei den "early adopters" unter den bisherigen Usern schwerer "Profi-DSLR"-Ausrüstung? Oft erst mal nur als Zweitsystem angeschaft (z.B. für Street-Photo), wird es bald zum Hauptsystem, und das schwere klobige Zeugs bleibt immer öfter ganz zuhause. In meiner Fotogruppe gibt es so einen Fall. Bei Youtube konnt man auch so ein "Schicksal" nachverfolgen, der amerikanische Profi-Landschaftsfotograf Edward Thomas auf http://www.youtube.com/user/photouniverse/videos?view=0&flow=grid&sort=dd hatte erst seine 8000-Dollar-Canonausrüstung zugunsten eines kompakteren Pentax-Systems an den Nagel gehängt (ein Landschaftsfotograf braucht kein Bokeh-Bonus des Vollformats sondern will nur Schärfe), und jetzt ist er dabei, sich mehr mit Fuji (als sein Hauptsystem!) zu beschäftigen als mit Pentax oder Canon.
Ich vermute, sowas wird sich noch zu einem Trend auswachsen, im Markt für ernsthafte Fotografie.

Sonys hat's mit seinen Bodys verschlafen? Da diese Vollformat-Sensoren haben, brauchen sie auch Vollformat-Objektive, also doch wieder das ganze schwere Klunker-Zeugs (genau das will der Markt möglicherweise immer weniger "ertragen" zukünftig) oder man nimmt die schlechtere Abbildungsqualität der Sony-Objektive in Kauf (das will der Markt aber auch nicht). Nur so erkläre ich mir, dass Fuji gerade mehr Interesse auf sich zu ziehen scheint, als Sony, und das obwohl Fujis Objektiv-Roadmap erst im Aufbau begriffen ist.

Vollformat wird immer gefragt bleiben, weil viele z.B. gern Sachen wie Portraits machen, und dafür einfach Wert auf maximales Bokeh legen. Und nicht zu vergessen, für etliche wird eine Kamera (genauer: die Objektive zum System) nach wie vor nicht nur ein Werkzeug für tolle Bilder sein, sondern auch eine Art "Schwanzprothese", im Sinne von "je großer desto besser" ;) Aber ich glaube nicht daran, dass es eine User-Wanderung von allen anderen System-Größenklassen in Richtung Vollformat geht, sondern eher dass es eine Netto-Abwanderung geben könnte, mittelfristig. Würd mich nicht überraschen.

Langfristig werden die großen Systeme (Vollformat, Mittelformat) (vielleicht auch APSC) wohl tot sein, wenn man in der Lage sein wird, neben den üblichen Abbildungsfehlern (einschl. Rauschen) auch das Bokeh komplett durch die EBV nachträglich zu beherrschen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Viele tolle Beiträge zum Thema! :daumenhoch

Die Frage nach dem Kameramarkt ist natürlich recht unpräzise gestellt. Tatsächlich gibt es ja nur den einen Markt, aber eben doch viele verschieden große Usergruppen mit den unterschiedlichsten Ansprüchen. Und genau hier wird es eben interessant, wie sich die Dinge entwickeln mögen und wer tatsächlich den Einfluß hat, eine Richtung vorzugeben.

Der Artikel ( Mit Software gegen Bildfehler ) zeigt, wohin sich die Reise entwickeln mag. Die Elektronik und ausgeklügelte Softwarealgorithmen sollen es richten, wenn dafür Kompaktheit und Leichtigkeit ermöglicht werden. Und in der Tat ist es erstaunlich, was man da alles "zaubern" kann. Dennoch hat das für mich irgendwie einen sehr faden Beigeschmack, wenn Schärfe, Rauschfreiheit, Bokeh usw. usf. immer mehr ein Produkt digitaler Küche sein werden. Sicher, es wird immer ein Produkt der Software sein, was hinten rauskommt, aber der Gedanke, dass man eigentlich schlechtes Material lediglich "schön rechnet", nur damit ich nicht schleppen muß und keine Mühen mit Equipment Aufbau habe, ist wenig befriedigend für mich. Dann "schleppe" ich lieber ein schweres aber tatsächlich scharf zeichnendes Objektiv an einer Kamera, deren Sensorpixel groß genug sind, um Korrekturalgorithmen soweit wie möglich zu reduzieren.
Waschen geht nunmal nicht ohne Wasser, was der Kameramarkt versucht, sieht für mich eher nach Parfüm Überlagerung aus, nur um bloß nicht nass zu werden ...

Fotografie ist in meinen Augen sehr viel mehr, als nur das Bild, das am Ende entsteht. Der gesamte Entstehungsprozeß ist dabei von Bedeutung, inkl. "schleppen und aufbauen". Das ist einerseits anstrengend, ja, aber es hat auch seine guten Seiten, die sehen scheinbar aber nur die wenigsten. Bequemlichkeit ist nicht alles ...

LG
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
...Dennoch hat das für mich irgendwie einen sehr faden Beigeschmack, wenn Schärfe, Rauschfreiheit, Bokeh usw. usf. immer mehr ein Produkt digitaler Küche sein werden. Sicher, es wird immer ein Produkt der Software sein, was hinten rauskommt, aber der Gedanke, dass man eigentlich schlechtes Material lediglich "schön rechnet", nur damit ich nicht schleppen muß und keine Mühen mit Equipment Aufbau habe, ist wenig befriedigend für mich. Dann "schleppe" ich lieber ein schweres aber tatsächlich scharf zeichnendes Objektiv an einer Kamera, deren Sensorpixel groß genug sind, um Korrekturalgorithmen soweit wie möglich zu reduzieren.
Wahrscheinlich hat jeder entsprechend seinen Fähigkeiten, Fertigkeiten und seines Equipments eine andere (richtige) Antwort darauf und vielleicht auch einen anderen Weg zum Ziel. Das fertige Bild wird dabei wohl immer/meist eine Summe von Fotograf, Kamera+Objektiv und Bildbearbeitung sein. Die Verwendung von PlugIns, Presets und die Fähigkeit von Photoshop und Lightroom ein Bild zu bearbeiten und eine ganze Serie/Verzeichnis mit den gleichen Einstellungen automatisch bearbeiten zu lassen zeigt doch, dass alles schneller,billiger ... usw. gehen soll.
 

Frater_HH

Henn'ng

Ich bin bei den Wunder-Artikeln (wie "mit Software gegen Bildfehler") mittlerweile auch wieder skeptischer geworden. Um das Problem überhaupt einem Lösungsansatz zugänglich zu machen, muss es an der Realität vorbei vereinfacht werden. Z.B. das sich die Unschärfe nicht über den Bildausschnitt hinweg verändern möge, oder wenn, dann nur ein einer ganz bestimmten, sehr simplen und genau bekannten Weise (so wie bei dem Einlinsen-Objektiv des Artikels). Die Realität ist anders. Objektive sind optisch komplexer als Einfach-Linsen, und anders als im mathematischen Modell gibt es zu viele Zufallskomponenten. Alles im Objektiv hat etwas Spiel (am meisten dabei der Front-Tubus bei ausfahrenden Zooms), es gibt keine dezentrierungsfreien Objektive; bei Zooms ist bei jeder Brennweite die Dezentrierungs anders und an anderer Stelle; der Autofokus trifft auch nur innerhalb seines Tolleranz-Korridors; und die wabernden Luftschichten zwischen dir und dem Fern-Motiv überlagen das ganze Bild mit einer weiteren Zufalls-Unschärfekomponente, und kein Stativ ist so Windstabil wie ein Bohnensack. Wenn das Motiv dann auch noch dreidimensional ist (also nicht alles in der Unendlich-Schärfeebene), ist Hopfen und Malz endgültig verloren, für die Mathematiker. Die Summe dieser Komplexitäten ist modellhaft nicht mehr zu erfassen und lässt die Ansätze der Wunder-Artikel in der Praxis vermutlich scheitern. Deshalb ist möglicherweise nie etwas davon umgesetzt worden, auch wenn eine wissenschaftliche Wunder-Idee schon seit vielen Jahren veröffentlicht ist.

Deshalb wird es auch tatsächlich immer wichtig sein, möglichst viele Fehler (wie schlechter Autofokus, dezentrierte Objektive, ungünstige Atmosphäre bei Fernsicht-Aufnahmen, windanfälliges Stativ) old-school-mäßig vorher zu umgehen, und nicht zu hoffen, dass irgendeine geniale Software das schon irgendwann richten wird. Das wird nämlich möglicherweise nie passieren, oder nicht in Pixelpeeper-Perfektion.

Aber wir werden bestimmt noch große EBV-Fortschritte erleben (Schärfung, Entrauschung, Entwacklung, "Bokehfizierung" etc), und für die meisten User werden die wohl auch ausreichen. Der Kameramarkt wird das schon noch zu spüren bekommen...
 
Zuletzt bearbeitet:
L

Leila

Guest

Die technische Entwicklung der Photographie verfolgte ich mit großem Interesse, und den technologischen Sprung von der analogen zur digitalen Photographie hatte ich nicht für möglich gehalten (wie auch die technischen bzw. die per Software gebotenen Bearbeitungsmöglichkeiten der Photographien nicht).

Wer heutzutage die seiner Meinung nach beste Photoausrüstung sein Eigen nennt, der sollte sich dennoch Gedanken darüber machen, was er warum und wie photographiert.

Zur Zeit meiner jungen Jahre – als das Reisen in ferne Länder noch teuer, ja dem Durchschnittsverdiener beinahe unerschwinglich war – konnte man selbst mit schlechten (d.h. mit unter- oder überbelichteten oder gar unscharfen) in Indien angefertigten Photographien noch Aufsehen erregen. – Dem ist heute, im Zeitalter des Internets, nicht mehr so.

Kein Wort von mir wider die Entwicklung der Kameratechnik! Ich befürworte sie, ohne gegen sie das geringste sachliche Gegenargument vorbringen zu können. Was mir zu ihr einfällt, ist bloß dieser gleichnishafte Sachverhalt: Was nützt mir ein Automobil, dessen Motor 1000 PS leistet und mit welchem ich mich theoretisch mit einer Geschwindigkeit von 400 Stundenkilometern fortbewegen könnte – angesichts der vielen Automobile, die meine Raserei auf den Straßen behindern und der behördlich verordneten Geschwindigkeitsbegrenzungen?
 

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Was mir zu ihr einfällt, ist bloß dieser gleichnishafte Sachverhalt: Was nützt mir ein Automobil, dessen Motor 1000 PS leistet und mit welchem ich mich theoretisch mit einer Geschwindigkeit von 400 Stundenkilometern fortbewegen könnte – angesichts der vielen Automobile, die meine Raserei auf den Straßen behindern und der behördlich verordneten Geschwindigkeitsbegrenzungen?

Tja, und demnächst sind es Motoren, die bauartbedingt eigentlich "nur" 150PS haben sollten, denen man aber mittels Turboaufladung und sonstigem Tuning ein Vielfaches abverlangt (Stichwort "Downsizing"), also auch wieder "1000 PS", aber eben "schöngerechnet" mit all den Nachteilen, die das mitsich bringt.

Viel schlimmer aber ist doch, dass man als EBVler an einem hochwertigen, kalibrierten und profilierten Grafikmonitor samt Farbmanagementkenntnissen viel Zeit damit verbringt, dass die Bilder "vernünftig aussehen", um sie dann z.B. einem Kunden zu präsentieren, der einen low budget Screen ohne Farbmanagement nutzt und sich am Ende noch darüber beschwert, dass die Farben von den Bildern nicht stimmen.
Oder man wird von den Verlagen dazu verdonnert, nur mit hochwertigen, hochauflösenden KB Kameras oder besser zu arbeiten, wenn man seine Bilder dort gegen Geld abliefern will, und dann werden diese Bilder dort gerne mal von schlecht geschulten Mitarbeitern im weiteren Workflow verhunzt und am Ende in Briefmarkengröße auf Seite 428 gedruckt.

An der technischen Machbarkeit scheitern die Dinge eigentlich nicht, es sind oft andere "Baustellen", die den "Flaschenhals" ausmachen.

LG
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

Picturehunter

Docendo discimus, sapere aude, incipe!

Du beschreibst hier zwar die Fotografie, aber eigentlich ist es ein Problem, das wohl auf alle Bereiche des Lebens/Jobs zutrifft/treffen kann.

Absolut, das zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Bereiche. Zeigt aber auch, wo man tatsächlich ansetzen müßte/könnte/sollte, um Veränderungen möglich zu machen. Was nützt all der technologische Fortschritt, wenn die Dinge dann an Bürokratie, Marketing, Politik usw. usf. scheitern bzw. ausgebremst werden? Der Markt wird durch viele Eingriffe derart manipuliert, dass es mir manchmal fast schon wie Ironie erscheint, wenn manch einer auf eine weitere Entwicklungsstufe als Folge technologischen Fortschritts hofft. Der Fortschritt hat längst stattgefunden, viele Patente liegen, z.T. seit vielen Jahren, brach in den Schubladen von irgendwelchen Schreibtischen, warum auch immer, und modern dort vor sich hin. Genau wie auch viele Ideen, die aber aus taktischen oder sonstigen Gründen gerne mal "übersehen" werden. Ok, das ist jetzt absichtlich etwas provokant übertrieben, aber sicher auch nicht so ganz von der Hand zu weisen ...

LG
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Quo vadis Photographie?
Das Geld, die Wirtschaft, der Commerz, der Profit, alles zusammen beherrscht unsere Realität. Ich sehe dabei nur und das noch stark eingeschränkt eine relativ geringe "Macht" des Konsumenten, in dem er Produkte kritisch auswählt, bedacht kauft und immer wieder technische Forderungen erhebt. Ich hoffe, es gibt nie einen Kamerahersteller als Monopolisten, aber auch nie dutzende Hersteller die fast das gleiche Produkt, das gleiche Design mit absolut gleichen Features herstellen. Welche Neuerungen bereits heute in den Tresoren schlummern und welche Patente noch kopiert werden wird die Zukunft zeigen. Gut und zugleich negativ sind die stark voneinander abweichenden Wünsche der Konsumenten.
 
L

Leila

Guest

Ein gelangweilter Statistiker könnte einmal sämtliche Einstellmöglichkeiten einer modernen Spiegelreflexkamera zählen (und vielleicht noch die Funktionen des Bildbearbeitungsprogrammes namens „Photoshop“).
 
Bilder bitte hier hochladen und danach über das Bild-Icon (Direktlink vorher kopieren) platzieren.
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