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Antworten zum Thema „Wie wichtig ist die persönliche Sehensweise?“

Nun kann ich die bisherige Diskussion noch erweitern: Es gäbe sicherlich viele Möglichkeiten eine mehr oder weniger veränderte Kameraposition und besonders einen anderen Ausschnitt zu wählen. Bei diesem Motiv ist, soll nicht gerade ein Firmenlogo auf dem Rücken das Wichtigste sein, die nicht eben inhaltsstarke, dafür schwarzlastige rechte Hälfte deutlich beschnitten werden. Ist dann dieser Bereich weg, bietet sich gleich eine total andere Ausarbeitung und damit Bearbeitung an. Dass ich dafür das linke Bild genommen habe ist keine Präferenz. Ich habe nur gecropt, nicht bearbeitet.
 

Fotografie

Preach

schon 'ne Weile dabei

Wie könnte der Fotograf, sofern er keine absolut genauen Vorgaben hat, ausschließen, dass seine persönlichen Vorlieben mit in die Bearbeitung einfliessen?
Indem er genaue Vorgaben hat. Ich denke nicht, dass man es ausschließen kann, selbst wenn man nur das Bild hat und nicht vor Ort war. Man hat einen Geschmack und man hat einen 1. Eindruck wenn man das Bild sieht. Viele lieben es kräftig, manche gemäßigt, das fließt immer ein. Mir fällt auch auf, dass ihr (unterschiedlich) beschnitten habt. Dem einen war möglicherweise wichtig, Unwichtiges zu beseitigen, dem anderen eher der gerade Zaunpfosten (oder es war unbeschnitten).
Das Nichteinfließen von persönlichen Vorlieben kann nur mit nüchterner Technik (messen, einstellen) vermieden werden.
 

Adi100

Raindrops keep falling on my head *summt

Das rechte Bild hinterlässt bei mir den Eindruck
da wurde bei der Entwicklung ein Fehler gemacht
für mich hat das einen unnatürlichen Touch.
Nun mag ja auch ein unnatürlicher Touch seinen Reiz haben
aber hier sieht es mit eben nur nach Fehler aus :)
 
A

andemande

Guest

Nun kann ich die bisherige Diskussion noch erweitern: Es gäbe sicherlich viele Möglichkeiten eine mehr oder weniger veränderte Kameraposition und besonders einen anderen Ausschnitt zu wählen. Bei diesem Motiv ist, soll nicht gerade ein Firmenlogo auf dem Rücken das Wichtigste sein, die nicht eben inhaltsstarke, dafür schwarzlastige rechte Hälfte deutlich beschnitten werden. Ist dann dieser Bereich weg, bietet sich gleich eine total andere Ausarbeitung und damit Bearbeitung an. Dass ich dafür das linke Bild genommen habe ist keine Präferenz. Ich habe nur gecropt, nicht bearbeitet.
Stimme voellig mit dir ueberein, halte allerdings dagegen, dass der abgelichteten Person das Logo vermutlich wichtig war, ebenso die neutrale Farbanmutung, die besonders in den Hauttoenen sichtbar ist.
 
A

adm011

Guest

Toll aus den Antworten könnte man ein Buch machen.

Zur Ausgangsfrage - ist mir SEHR WICHTIG da ich Bilder / Foto/Zeichnung/Malerei ausschließlich für mich mache. Bei Auftragsarbeiten spielen andere Faktoren auch eine Rolle - da ich keine Auftragsarbeiten annehme gibt es für mich nur GEFÄLLT MIR / GEFÄLLT MIR NICHT basta.

gruß michael
 

were

Aktives Mitglied

Ja, die Diskussion ist sehr aufschlussreich und ich danke allen für die, zum Teil sehr ausführlichen Rückmeldungen.
Besonders interessant finde ich, dass die Befürworter der Helleren Version bei der dunkleren meist von "Fehler" sprechen, während die Liebhaber der dunkleren Version eben bei "gefällt mir besser" bleiben.
Gibt es in diesem Zusammenhang, der persönlichen Sehens- oder Sichtweise überhaupt ein "richtig" oder "falsch"?
 

berniecook

Photo-Fan

Hallo,
Folgende Punkte werden aus meiner Sicht noch erwähnt:
1. Jeder hat seinen eigenen Geschmack. Über den lässt sich bekanntlich bestens streiten.
2. Erfolgreiche Fotografen sind die, die eine Fotografie erstellen, die beim Betrachten im Gedächtnis bleiben. Ich frage mich selbst (besonders bei meinen eigenen Fotografien) ob ich ein solches Foto erstellt habe. Und da sieht es schlecht aus. Selbst wenn ich das eine oder andere tolle Foto habe, ist das immer noch meine Meinung. Anderen muss es nicht gefallen.
3. Zwei Menschen entwickeln aus dem selben Raw zwei unterschiedliche Endresultate. Mich wundert das nicht, sondern das ist das normalste.
4. Danke an were für den Thread, Denn dieser zeigt deutlich, das in der Fotografie Subjektivität eine sehr große Rolle spielt.


Grüße
 
A

andemande

Guest

Besonders interessant finde ich, dass die Befürworter der Helleren Version bei der dunkleren meist von "Fehler" sprechen, während die Liebhaber der dunkleren Version eben bei "gefällt mir besser" bleiben.
lieber @were
du vergisst in diesem Zusammenhang daß den allermeisten Fotografen zum Thema persönliche Sicht/Sehenweise weitaus mehr einfällt wie die bei digitalen Negativen auf einfachstem Weg möglichen Variationen an Entwicklungseinstellungen.
Wenn sich deine persönliche Sehensweise auf das reduziert was dir dein womöglich total falsch eingestellter Monitor präsentiert ist das Thema imho womöglich eine Kalibrierungsfrage. Frage doch deinen Freund, den Profi nach welchen Gesichtspunkten er entwickelt hat.
Trotzdem, ja, Sehen und Empfindung sind sowohl persönlich wie anerzogen, sind teils veränderlich, teils fest verankert.
Für den Profi ist es wichtig daß seine eigene Sicht (sofern gestattet !) Anklang findet, der Amateur ist viel freier, aber wenn er Beifall will unterliegt er genauso der Sehensweise der Betrachter. Falsch bedeutet da nicht mehr wie '"gefällt mir nicht". Ein "gefällt mir" muß seltenst begründet werden, ein "gefällt mir nicht" wird seziert bis zum letzten Krümel.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Edwalder

Aktives Mitglied

Mir gefällt weder das eine noch das andere . Ein Mittelding aus beiden wäre (wenn es dieses Foto sein müsste) mein Favorit. Ich hätte vielleicht noch den Zuschnitt neben dem Weißabgleich und anderen Parametern geändert. Das wäre dann meine Ansicht zum Fotovergleich. Gott sei Dank haben wir da ja unterschiedliche Ansichten und was gefällt ist Geschmacksache...
 

were

Aktives Mitglied

Die beiden Fotos waren jetzt wirklich nur der Aufhänger um die Unterschiedlichkeit der Entwicklungen zu zeigen...

@andemande
Du hast natürlich recht, dass die Sehensweise schon vor der Entwicklung beginnt. Das merken wir oft, wenn wir zu zweit unterwegs sind, eigentlich am selben Ort fotografieren und vollkommen unterschiedliche Bilder nach Hause bringen.

Mich interessierte hier allerdings vor allem die Tatsache, dass selbst bei gleichen raw-Daten unterschiedliche Ergebnisse entstehen und ich frage mich, wie weit hier nur der persönliche Geschmack beiträgt, oder ob auch, wie @Picturehunter schrieb die psychische und physikalische 'Wahrnehmung' eine große Rolle spielt.

Als Fotograf versuche ich, falls mir die Szene so gefallen hat, sie möglichst so wiederzugeben, wie ich sie auch erlebt habe. Das schliesst rein körperliche Aspekte, wie Farbensehen und Kontraste erkennen mit ein.

Zu diesem Thema habe ich übrigens einen interessanten Link bekommen, der demonstriert, wie unterschiedlich wir Menschen sehen. (ich komme bis 27)

Natürlich lässt sich das hier nicht klären, aber ich denke, es lässt sich wunderbar theoretisieren und ich bin überrascht, wie vielfältig die Antworten ausfallen.
 

virra

lazy lizzard

Es wäre interessant, zu sehen, was aus dem raw wird, wenn es noch mehrere unterschiedliche Leute bearbeiten.
Das könntest du leicht realisieren (das Einverständnis deines „Modells“ vorausgesetzt) – gib doch einfach das RAW zur fröhlichen Entwicklung/Beschneidung frei.

Wie könnte der Fotograf, sofern er keine absolut genauen Vorgaben hat, ausschließen, dass seine persönlichen Vorlieben mit in die Bearbeitung einfliessen?
Gar nicht. Und ich bitte dich: Wer würde das denn wollen? Soll der Kunde demnächst bestimmen, wie der Fotograf was ablichtet? Außer im Katalogbereich fände ich das übelst. Warum hat ein Henneka denn die Jobs bekommen, die er gemacht hat? Doch nicht, weil der Kunde eine Vorstellung hatte, die er 1:1 von einem „fotografischen Reinzeichner“ umgesetzt haben wollte … Dafür kannst jeden Fotolackl hernehmen, das hat mit dem eigentlichen Wesen der Fotografie herzlich wenig zu tun.

Man denke da nur an diverse Unterschiede beim Farbensehen. Möglicherweise gibt es auch unterschiede beim Hell / dunkel sehen?
Als meine Ma den grauen Star operiert bekommen, kam sie mindesten 4 Wochen aus dem „Boah-Ey: Wenn ich das geahnt hätte, hätte ich das viiiel eher machen lassen“-Modus nicht mehr raus …
Da hilft dann auch kein kalibrierter Monitor mehr weiter, denn wie rot ist denn nun rot?
… und letzten Endes steckt die Bilderfabrik im Kopf und wer will schon sagen, was da passiert.

Ich persönlich mag z.B. kalte Bilder nicht sehr und tendiere zur Entwicklung mit warmen Farben und deftigen Sättigungen. Wennste natürlich das Bild selber gemacht hast, wirste von der Erinnerung beeinflusst, aber bei fremden RAWs wirds echt interessant.

Mehrere aktive Threads, wo RAWs verarbeitet werden, kannst du bei DSLR-Forum zu der Thematik finden.

Zu diesem Thema habe ich übrigens einen interessanten Link bekommen, der demonstriert, wie unterschiedlich wir Menschen sehen. (ich komme bis 27)
SEEEHR interessant. Ich komme bis 28 (und beim letzten hab ich schon getrickst, indem ich mit dem Randbereich des Auges geguckt hab), mein Monitor deckt aber auch sRGB nur so gerade eben knapp ab, in manchen Farben liegt er sogar drunter.

Nachtrag: Ok, man guckt sich rein, muss aber auch bissl Glück haben. Beim 2. Mal war bei 50 Ende.
 
Zuletzt bearbeitet:

MikelMatz

Nicht mehr ganz neu hier

in diesem fall finde ich auch das linke stimmiger, obwohl ich gern im warmen Bereich mich wohl fühle,
Aber bei diesem Foto handelt es sich ja eher um eine Doku und da sollte man natürlich bleiben.
Bei anderen Motiven kann es genau umgekehrt sein.
Ich entscheide das immer aus dem Bauch heraus.

Hätte man bei diesem Bild nur die rechte Variante gekannt, hätte sie vermutlich besser abgeschnitten.
 

elektro2010

Nicht mehr ganz neu hier

Wenn mich jetzt einer fragen würde welches Bild soll ich ich in Fotoalbum stecken? Dann ganz klar das Linke.
Beim Rechten Bild finde ich die Farbsättigung vom Hintergrund zu intensiv und die Linke Hand wirkt schmutzig.
Aber jeder hat einen anderen Geschmack was er gut findet und was nicht
 
Bilder bitte hier hochladen und danach über das Bild-Icon (Direktlink vorher kopieren) platzieren.
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