darktable 2.6 veröffentlicht

Der Raw-Konverter darktable präsentiert sich seit dem 24.12.2018 in Version 2.6. Die Liste der Neuerungen besticht durch eine beachtliche Länge. Als wichtigste Punkte werden ein neues Retusche- und Film- sowie das vollständig überarbeitete Farbbalance-Modul hervorgehoben.
Das Retusche-Modul aktualisiert die bisherige Fleckenentfernung und bietet im Vergleich mehr Schaltflächen und somit Eingriffsmöglichkeiten. Zur Bearbeitung empfiehlt sich das neue Heilwerkzeug, welches bessere Ergebnisse als das nach wie vor verfügbare Klonenwerkzeug liefern soll. Zudem gibt es ein Weichzeichnungs- und ein Füllwerkzeug. Bildbereiche lassen sich mithilfe von Pinsel, Kreis, Ellipse oder Pfad auswählen. Außerdem kann ein Bild über einen Schieberegler in mehrere Wavelets mit abgestuftem Detailgrad zerlegt werden, die unabhängig voneinander bearbeitet werden können.
Zur Bedienung der Werkzeuge ein paar Tipps: Wer eines der Auswahl-Werkzeuge (Pinsel, Kreis, Ellipse, Pfad) mehrfach hintereinander verwenden möchte, halte beim Klicken auf das entsprechende Symbol die Strg-Taste gedrückt. Damit bleibt das Werkzeug aktiv, bis es manuell deaktiviert wird. Bei sich wiederholender Verwendung des Heil- oder Klonenwerkzeugs könnt ihr die Position des Quellbereichs hinterlegen: Haltet ihr bei aktiviertem Auswahl-Werkzeug Strg und Shift gedrückt und klickt ins Bild, legt ihr die absolute Position des Quellbereichs fest (der Quellbereich bleibt also an Ort und Stelle, unabhängig vom nächsten Zielbereich). Haltet ihr nur Shift gedrückt, definiert ihr die Position des Quellbereichs relativ zum Zielbereich (der Quellbereich bewegt sich also in entsprechender Positionierung zum nächsten Zielbereich mit).

Das neue Retusche-Modul in darktable
Das neue Film-Modul heißt eigentlich filmisch. Wie der Name vermuten lässt und wie es so auch von den Verantwortlichen benannt wird, können damit die „guten Eigenschaften des analogen Films“ nachempfunden werden. Grundsätzlich ließe sich das Modul als Alternative zur Basiskurve auf jedes Bild anwenden, im Speziellen eigne es sich für Hochkontrastbilder. Insbesondere bei stärkeren Kontrastanpassungen liefere das Film-Modul im Vergleich zu Modulen wie Tonemapping, globales Tonemapping und Schatten und Spitzlichter natürlichere Ergebnisse.

Das neue Film- und das überarbeitete Farbbalance-Modul in darktable
Das überarbeitete Farbbalance-Modul bietet unter anderem Farbsteuerungsregler für RGBL und nun auch für HSL sowie eine Funktion, um Farben zu neutralisieren. Weiterhin findet sich in der Dunkelkammer von darktable auf der linken Seite der neue Duplikat-Manager. Hier lassen sich verschiedene Versionen eines Bildes mit unterschiedlicher Bearbeitungshistorie anlegen, ansteuern, mit einem Kommentar versehen und bei Bedarf wieder entfernen.
Der Leuchttisch bietet neben anderen Verbesserungen eine lesbarere Darstellung des Dateiformats. Bilder können jetzt hinsichtlich ihres Seitenverhältnisses und auch benutzerdefiniert sortiert werden. Für Einsteiger oder all jene, die eine gewisse Funktion doch noch einmal nachschlagen müssen, empfiehlt sich die neue Schaltfläche mit dem Fragezeichen in der oberen rechten Ecke des Hauptarbeitsbereiches. Klickt man damit auf eine Element in darktable, öffnet sich direkt der dazu passende Eintrag im Online-Benutzerhandbuch.
... Um nur einige wenige Punkte zu nennen. Eine Übersicht über die Änderungen findet ihr an dieser Stelle – eine umfassende Erläuterung der wichtigsten Updates hier (beides englischsprachig). Ansonsten steht darktable kostenlos für macOS, Windows und verschiedene Linux-Distributionen zur Verfügung.
Euer Jens
Bildquelle für alle Bilder: Screenshots darktable 2.6
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also ich finde darktable eine echte Bereicherung in diesem Softwaresegment.
Das diese Software nicht den Entwicklungsstand der A..-Programme hat, dürfte jedem klar sein, aber: die Leistung die hier von ein paar Begeisterten geboten wird ist GREAT, nicht perfekt, aber absolut nutzbar.
Die Eingarbeitungszeit ist nicht gering. aber lohnenswert. Ich habe die Linuxvariante schon seit einiger Zeit in Nutzung, jetzt auch die in Windows, und für mich ist die Software absoltu brauchbar.
Ich installierte vor vielen Monaten "darktable" auf dem Arbeitsrechner (Win7). Ich war auf der Suche nach einer Alternative zu Lightroom. Ich war mit Ligtroom sehr zufrieden, lehne aber aus persönlichen Gründen die CC-Version ab. Mit diesem Geschäftmodell kann und möchte ich mich nicht anfreunden ... .
"darktable" erschien mir damals sehr eingeschränkt, sehr langsam und sehr unübersichtlich. Ich "greife" eher zu alternativer Software, welche mir die mir wichtigen Funktionen bietet und gewöhne mich (möglichst) an eine neue Oberfläche. "darktable" in der bisherigen Version war da absolut entäuschend. Ich habe mir aktuell ein Gegenstück von Luminar gekauft. Dort sehe ich persönlich deutlich eher eine Zukunft für mich. "darktable" kommt für mich sehr spät mit einer erweiterten und eventuell verbesserten Version.
Dennoch, ich werde die neue Version von "darktable" gern testen.
Dankeschön an Jens, für diese Info.
Moin moin, Jens :-)
Ja, ja, am heiligen Abend gibt es immer was zu tun :-P, da ist darktable raus.
Ich kann nur bedingt dazu raten, es zu installieren. Version 2.6 ist noch sehr buggy; deutsch und spanisch wurden z. B. deaktiviert, es zeigt sich dem User extrem klein in der Schrift, zum wirklichen Arbeiten ungeeignet.
Mit dem GUI komme ich jedenfalls nicht klar.
Zum Glück behalte ich immer die letzte Version (umbenannt) auf meinen Rechnern drauf, spiele mit der neuen erst mal nur so rum...
Hier gibt es übrigens das nette kostenlose eBook „Digital photo development with darktable - Manage and develop your digital images with darktable", allerdings auf englisch und 21MB groß:
https://sourceforge.net/projects/darktable/files/darktable/book/1.1.1/darktable-1.1.1.pdf/download
Wer sich ernsthaft mit diesem tollen Lr-Ersatz beschäftigen möchte, der sollte sich auch unbedingt in der Mailing-Liste eintragen, die ebenfalls auf englisch geführt wird.
Lieber Gruß
Rata