Gute Fotos brauchen eine DIET

Craig Semetko ist amerikanischer Fotograf mit Wurzeln im komödiantischen Schreiben und der darstellenden Kunst. Seine Bilder adressieren vornehmlich authentische, menschliche Erfahrungswelten. Im Video von COOPH stellt der Fotograf vier Hauptelemente zusammen, die für ihn ein wirklich gutes Foto ausmachen:
D wie Design: An erster Stelle benannt wird ein gewisses Gespür für Design, welches entweder durch im Bild vorhandene geometrische Strukturen zum Ausdruck kommt oder aber durch die geometrische Beziehung von enthaltenen Motiven entsteht. Die Rechteckigkeit von Pflastersteinen kann also ebenso zuträglich sein wie die Dreiecksbeziehung zwischen einer Person im Vordergrund und einem sich sowohl nahestehenden als auch nahe stehenden Pärchens im Hintergrund.
I wie Information: Ein gutes Foto soll einen Kontext anbieten und dabei genau so viel Information in sich tragen, damit es wesentliche Elemente einer Geschichte übermittelt. Wichtig dabei: gedanklicher Freiraum, der von den Betrachtern dazu genutzt werden kann, die gesamte Erzählung selbst zu vollenden.
E wie Emotion: Ob nun Menschen oder Landschaften im Fokus stehen – Fotos sollen Emotionen wecken. Das kann Freude sein, Ruhe, Gleichmut und Gelassenheit, Traurigkeit oder gerne auch nur eine kleine Schmunzelei. Wichtig ist grundlegend: „Du möchtest, dass der Betrachter ETWAS fühlt.“
T wie Timing: Wenn der Eindruck entsteht, dass dieses eine Foto genau in diesem Moment aufgenommen werden musste und sollte und keinen Bruchteil vor oder nach der gezeigten Szene, dann handelt es sich um ein großartiges Bild. Der entscheidende Moment – „shoot for it“.
DIET, alles in einem: Vereinen sich D, I, E und T in einem einzigen Bild, so hat man es geschafft – das Foto schlechthin. Für Semetko ist dabei die Emotion das wichtigste Element. Er wolle die Menschen mit seinen Aufnahmen direkt im Herzen treffen, im Magen oder „irgendwo knapp darunter“. Ist dies einmal gelungen, so sieht er es gern, wenn die Betrachter seiner Fotos ihren Verstand anschalten und mit dessen Hilfe erkennen, wie Design, Information und Timing dazu beitragen, dass sie die gesehenen Fotos auf lange Sicht erinnern.
Ist es das? Die auf vier Punkte zusammengefasste Formel dafür, was ein gutes Foto ausmacht?!
Euer Jens
Bildquelle Vorschau und Titel: Screenshot aus dem Video "The Photographer´s DIET" von COOPH, mit Craig Semetko
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finde ich gut teile es aber nicht ganz
"Der Künstler hat es so gewollt."
DIET ist Quatsch! Es zählt der persönliche Geschmack. Was ein gutes Foto für mich ist entscheide ich immer noch selbst und nicht irgend ein Fotograf,
Grüße
Was soll das Ganze? Die Bewertung ob ein Foto gut oder schlecht (nicht technisch) ist, ist ein rein subjektiv und liegt im Auge des jeweiligen Betrachters.
Vielen Dank für die nette Info.
Craig Semetko hat es auf den Punkt gebracht. Aber wieviele Fotos sind dann wirklich noch gute Fotos?
Ein guter Vorsatz, wenn man ihn immer in Erinnerung behalten könnte.
Wenn es duch immer so einfach wäre...