AW: Nachtaufnahme Tipps
Blaue Stunde werde ich nicht schaffen
Blaue Stunde ist aber von Vorteil, weil die Kontraste dann noch sehr gut beherrschbar sind.
Bei echter Dunkelheit ist der große Kontrast das Hauptproblem.
Stativ ist Pflicht.
Achte aber auch auf den Aufstellungsort. Der Untergrund sollte ebenfalls Erschütterungsfrei sein. Mitten auf der Brücke und hinter Dir eine Straße auf der Schwerlastverkehr, Bus & Straßenbahn vorbei rattert - versaut Dir jedes Bild.
Fernauslöser & Spiegelvorauslösung. Sehr sinnvoll!
Gegenlichtblende: Pflicht!
Problem dabei: die üblichen Geliblenden fürs Zoom sind auf den Weitwinkelbereich konstruiert und verlieren zunehmend an Wirkung, wenn ins Tele gezoomt wird. Deshalb vor der Aufnahme die Abblendtaste bemühen und das Bild bei Arbeitsblende sorgfältig auf Reflexe & Blendenflecke kontrollieren. Evtl. dann Kameraschwenk oder Standortwechsel.
Auch aufgrund des Streulichtproblems: Qualitätsobjektiv benutzen!
Am besten Festbrennweite. Zoom mit kleinem Bereich dem Suppenzoom vorziehen.
Achte auch auf den Wind und wähle einen geschützten Standort.
ISO: In den Keller!
Grundsätzlich niedrigster = rauschärmster Wert.
ISO-Automatik abschalten.
Blende: in die Mitte
Niemals bei Nacht mit voller Öffnung. Der Trick mit dem "Freistellen" ist hier nicht angesagt.
Wähle die Blende, bei der Dein Objektiv die
beste Abbildungsleistung erbringt. (meist 2 bis 3 Stufen abgeblendet)
Belichtungszeit: ist wurscht!
Deshalb nutzt Du ja das Stativ
Eingefrorene Bewegung ist nachts eh nicht drin.
( Blitzen auf den zweiten Verschlußvorhang eröffnet da zwar tolle Möglichkeiten der Bewegungsdarstellung - ist aber ein völlig anderes Kapitel )
Belichtungsmessung:
Bei Totale (z.B. nächtliche Stadt vom Berg herunter) Integral oder Mehrfeldmessung. Bei Halbtotale (z.B. Straßenszene mitten in der hell erleuteten Fußgängerzone) gerne Spotmessung auf die bildwichtigen Lichter.
Immer aber Kontrolle nach der Aufnahme am Display.
Clipping Warnung benutzen. Darauf achten, daß
bildwichtige Lichter nicht ausgerissen sind.
Weissabgleich:
Der Automatik mißtrauen. Im Zweifelsfall manuell.
Am besten: Fotografie in RAW und Weißabgleich zuhause am PC machen.
Kamerasteuerung:
Programmautomatik niemals! Auch blos keine Motivproggis wie "Nacht & Nebel"
Halbautomatik AV: gerne,
wenn Du Dir sicher bist, daß die Helligkeit innerhalb des Messbereichs des Belichtungmessers liegt. Vertrauen ist gut; Kontrolle aber auch hier besser.
Manuelle Steuerung: KLASSE!
Autofocus:
Wenn der zickig wird - hemmungslos ausschalten und manuell scharfstellen.
Es bietet sich sowieso an, bei einem Nachtausflug Belichtungsreihen für spätere HDRs zu machen. Und dabei hat AF eh nix zu suchen.
Ansonsten:
Denk an Reserve-Speicherkarten und geladene Ersatzakkus.
Las Dir Zeit. Keine Hektik!
Viel Erfolg
Andreas