Photoshop-Filter: Renderfilter

Beim Rendern werden natürliche Phänomene wie etwa Texturen, Reflexionen und Schatten modelliert.
Photoshop bietet uns dazu drei Texturierungsgeneratoren auf Zufallsbasis und zwei mächtige Beleuchtungseffekte an. In Kombination können nicht nur die Lichtverhältnisse in einem Bild geändert werden, sondern es entstehen - auf Wunsch auch aus dem Nichts - sehenswerte Bildelemente für zahlreiche Einsatzzwecke. Wagen wir einen Blick in die wundersame Welt der Lichter und Schatten.
Beleuchtungseffekte
Der Filter>Renderfilter>Beleuchtungseffekte bietet dir drei verschiedene Lichtarten für kreative Umsetzungen an: Diffuses Licht, Strahler und Spotlicht. Unter dem Eintrag Art werden dir dazu zahlreiche Voreinstellungen angeboten. Hast du eine dieser Vorgaben verändert oder eine ganz neue Lichtsituation erschaffen, so kannst du sie über die Schaltfläche Speichern sichern und über Löschen auch wieder verwerfen.grungy room/ © Phase4Photography / #14800960 / http://de.fotolia.com/id/14800960
Bei einem Strahler ist die Richtung des Lichts klar: Es scheint von vorne in das Bild hinein. Einzig die Größe und die generelle Position über den Mittelpunkt können verändert werden. Bei Diffuses Licht ist sogar die Position des Mittelpunktes nicht mehr relevant. Der Abstand der beiden Punkte bestimmt nur noch die Stärke der Lichtquelle (je näher, desto stärker).
woman wearing fashionable dress / © konradbak / #25769499 / http://de.fotolia.com/id/25769499
So könnte über das Ziehen des kleinen Lampen-Icons unter der Vorschau in die Vorschau hinein eine weitere Lichtquelle erzeugt werden. Und auch bei dieser neuen Lichtart kannst du natürlich alle Einstellungen vornehmen. Leider werden Änderungen in den Einstellungen zur Farbe im Farbwähler erst dann sichtbar, wenn du mit OK bestätigst. Um eine Lichtquelle zu löschen, ziehe diese einfach auf den Mülleimer. Übrigens: Mit gedrückter Alt-Taste kannst du eine Lichtquelle leicht kopieren.
Young woman and cat on a trunk / © konradbak / #13462526 / http://de.fotolia.com/id/13462526
Die Belichtung wirkt sich auf das komplette Bild aus, wobei natürlich die Lichtintensität verändert wird. Die Umgebung steuert das diffuse Licht um die Lichtquelle herum. Dafür gibt es auch einen Farbwähler. Du kannst also einmal dem direkten Licht und einmal dem diffusen Licht eine Farbe zuordnen.
Beauty brunette / © konradbak / #27622805 / http://de.fotolia.com/id/27622805
Gehe dazu in die Kanäle-Ansicht und drücke unten rechts die Schaltfläche Neuen Kanal erstellen. Um es dir leichter zu machen, wende einfach dreimal den Renderfilter>Differenzwolken an. So ist eine marmorierte Oberfläche entstanden.
Es kommt also zu einer 3D-Umsetzung, wobei du über den Regler Höhe noch die Stärke dieser Umsetzung regeln kannst. So entsteht eine einfache Steintextur auf Grundlage des Alpha-Kanals. Diese könntest du über den Filter>Scharfzeichnungsfilter>Unscharf maskieren noch etwas schärfer gestalten.
Strahlenförmiges Licht mit den Beleuchtungseffekten
Möchtest du mit den Beleuchtungseffekten ein helles, strahlenförmiges Licht produzieren, so kopiere die Ebene, die das Licht erhalten soll, über Strg+J. Gehe im Menü auf Filter>Renderfilter>Beleuchtungseffekte und wähle unter Art die Vorgabe Blitzlicht an. Positioniere das Licht an die gewünschte Stelle, nimm die Einstellungen nach eigenem Geschmack vor und bestätige mit OK.Es folgt der Filter>Weichzeichnungsfilter>Radialer Weichzeichner mit Stärke 90, Methode Strahlenförmig und Qualität Sehr gut. Verlege dann den Mittelpunkt in der kleinen Vorschau auf den Mittelpunkt des Lichts. Nach der Anwendung stellst du die Füllmethode auf Negativ multiplizieren um. Lichter in dieser Form können vorhandenes Licht sanft verstärken und verträumter wirken lassen.
grunge industrial background / © arquiplay77 / #13630243 / http://de.fotolia.com/id/13630243
Movie-Look dank der Beleuchtungseffekte
Manche Fotos bieten sich einfach an, einen Movie-Look umzusetzen. Die Beleuchtungseffekte halten für uns dazu Optionen bereit. Zunächst muss das Licht im Bild allerdings etwas abgeschwächt werden. Gehe dazu im Menü auf Ebene>Neue Einstellungsebene>Tonwertkorrektur und ziehe die Regler für die Lichter und Schatten etwas hinein. Das Bild wird dunkler und der Kontrast verstärkt.Erstelle dann eine Neue Einstellungsebene>Gradationskurven, setze einen Greifpunkt in die Mitte und ziehe diesen nach unten. So wird das Bild noch dunkler. Eine Einstellungsebene>Farbton/Sättigung könnte noch dafür sorgen, dass die Sättigung etwas verringert wird.
Fashion style photo / © konradbak / #23504127 / http://de.fotolia.com/id/23504127
Möchtest du noch einen bestimmten Farblook umsetzen, so nutze die beiden Farbwähler im Dialog. Hier wurden die Farben noch etwas angepasst und die kleine Lampe im Hintergrund zum Leuchten gebracht.
Beleuchtungseffekte als 3D-Generator
Die Beleuchtungseffekte können 2D-Ebenen in die dritte Dimension befördern. Schreibe für einen kleinen Test und um die Technik zu verstehen mit dem Text-Werkzeug ein o über einem Hintergrund mit einem Verlauf. Klicke die Ebenenminiatur mit gedrückter Strg-Taste an, um den Ebeneninhalt zu selektieren und aktiviere die Hintergrundebene mit dem Verlauf. Strg+J kopiert den Inhalt der Auswahl auf eine neue Ebene. Blende die Text-Ebene aus. Lade noch einmal wie zuvor beschrieben die Auswahl und gehe von der Ebenen- in die Kanäle-Ansicht. Drücke da (weiter unten) die Schaltfläche Auswahl als Kanal speichern.Blendenflecke
Trifft sehr helles Licht auf das Kameraobjektiv, so kann es zu einer Lichtbrechung kommen. Der Filter>Renderfilter>Blendenflecke simuliert diesen Effekt. Über die Helligkeit steuerst du die Lichtintensität des Blendenflecks, unter Objektivart kannst du leicht die Form und Farbe variieren. Den Mittelpunkt des Blendenflecks legst du einfach über einen Klick in der Vorschau fest. So könntest du etwa leicht einen Sonnenaufgang verstärken.New York manhattan / © Ilja Masík / #12581397 / http://de.fotolia.com/id/12581397
international auto show / © Gary / #2872970 / http://de.fotolia.com/id/2872970
Planet landscape view from a beach / © sdecoret / #20764928 / http://de.fotolia.com/id/20764928
Wenn du aber mit gedrückter Alt-Taste in das Vorschaufenster klickst, so wirst du sehen, dass der Mittelpunkt auch numerisch und auf den Pixel genau in Bezug auf die X- und Y-Achse festgelegt werden kann. Diese Daten kannst du im Fenster>Info ablesen. Zurück im Blendenflecke-Dialog kann dann die Eingabe erfolgen. So sparst du viel Zeit und arbeitest weitaus genauer.
Guitarist / © Friday / #11076647 / http://de.fotolia.com/id/11076647
Wolken und Differenz-Wolken
Der Filter>Renderfilter>Wolken bietet uns leider keinen Dialog mit Einstellungsmöglichkeiten an. Wie bei allen Filtern und Korrekturen steht uns aber die Option Bearbeiten>Verblassen: Wolken zur Verfügung. Eine Besonderheit gibt es allerdings, denn der Filter verwendet die eingestellten Vorder- und Hintergrundfarben zur Generierung der Wolken nach dem Zufallsprinzip, inklusive der Farbübergänge zwischen den gewählten Farbtönen. Wurde D auf der Tastatur gedrückt für die Standardfarben Schwarz und Weiß, so erhältst du das folgende Ergebnis:Hintergrundgestaltung mit dem Wolkenfilter
Der Wolkenfilter kann in Kombination mit einem Verlauf für brauchbare Hintergründe sorgen. Stelle etwa die Vordergrundfarbe auf #99aacc ein und die Hintergrundfarbe auf Dunkelgrau. Wähle dann das Verlaufswerkzeug an und stelle in der Optionsleiste einen Verlauf von der Vorder- zur Hintergrundfarbe ein sowie einen Radialverlauf. Ziehe den Verlauf von der Mitte zum Rand hin auf. Es entsteht fast eine 3D-Kugel.Fasern
Der Filter>Renderfilter>Fasern erzeugt auf Basis beliebiger Pixel (auf transparenten Ebenen funktioniert er also nicht) eine gefaserte Struktur. Perfekt, um Holz oder Stoffe zu simulieren. Erstelle für einen kleinen Test eine neue Ebene über Umschalt+Strg+N. Aktiviere das Auswahlrechteck und in der Optionsleiste als Art Feste Größe mit 80 x 300 Pixel. Klicke einmal in das Dokument, um die Auswahl zu erzeugen. Stelle die Vordergrundfarbe auf #332211 und die Hintergrundfarbe auf #775533 ein. Der Filter>Renderfilter>Wolken sorgt für etwas Pixelmaterial, mit dem der Faserfilter arbeiten kann.Transparente Wolken
Möchtest du einen mystischen Nebel (oder auch nur Wolken) transparent gestalten, so drücke zunächst den Buchstaben D auf der Tastatur für die Standardfarben Schwarz und Weiß. Erstelle eine neue Ebene über Umschalt+Strg+N und nenne diese "Nebel". Das folgende Bild könnte nun etwas stimmungsvoller gestaltet werden.Catwoman sitting on the roof / © konradbak / #30478193 / http://de.fotolia.com/id/30478193
Mit dem Pinsel, weißer Vordergrundfarbe und einer Deckkraft von um die 30% malst du nun den Nebel ein. Über Bild>Korrekturen>Farbton/Sättigung könntest du mit aktiviertem Färben den Nebel noch etwas kolorieren. Auch die Ebenendeckkraft könntest du reduzieren.
Renderfilter kombinieren
Wagen wir ein letztes Experiment und kombinieren alle Renderfilter zu einem Ergebnis. Erstelle in einem neuen Dokument einen kreisförmigen Verlauf. Aktiviere dazu das Verlaufswerkzeug, stelle die Vordergrundfarbe auf #636363, die Hintergrundfarbe auf #1e1e1e und wähle in der Optionsleiste einen Verlauf von der Vorder- zur Hintergrundfarbe aus sowie die Option Radialverlauf an. Mit dem Filter>Renderfilter>Beleuchtungseffekte könntest du noch einen farbigen Lichtschein in die Mitte bringen.Stelle die Füllmethode auf Normal, die Deckkraft auf 40%, den Winkel auf -45 Grad und Skalieren auf 60% ein. Klicke dann den Pfeil rechts am Verlauf an und in dem Dialog den weiteren Pfeil. Wähle aus der Liste Spektrum und daraus Dunkles Spektrum aus.
Drücke Umschalt+Strg+N für eine neue Ebene, nenne diese "Blendenflecke" und stelle den Modus auf Hartes Licht um. Aktiviere Mit neutraler Farbe füllen (50% Grau) und bestätige mit OK. Wende nun den Renderfilter>Blendenflecke zweimal an. Diese Ebene sollte unterhalb der Ebenen mit den Dreiecken liegen und nur einen Schein erzeugen, also nicht direkt sichtbar sein.
Erstelle eine neue Ebene, die über allen anderen Ebenen liegen sollte. Drücke D auf der Tastatur und wende den Filter>Renderfilter>Wolken an. Es folgt der Renderfilter>Fasern mit einer Varianz von 9 und einer Stärke von 17. Drücke die Schaltfläche Ebenenmaske hinzufügen im Ebenenbedienfeld mit gedrückter Alt-Taste und male einige der Streifen am oberen Rand mit dem Pinsel und weißer Farbe ein. Die Füllmethode wird auf Ineinanderkopieren umgestellt.
Die Renderfilter bieten uns also eine große Fülle an Optionen an, um Strukturen zu erzeugen oder zu verändern, Licht zu erschaffen oder auch nur zu steuern. Nutze die kreativen Möglichkeiten für deine Projekte.
Weitere Teile
- Tutorial: Neue Funktionen in Photoshop CS6: Filter und Aktionen
- Tutorial: Neue Funktionen in Photoshop CS6: Weichzeichnungsfilter
- Tutorial: Neues in der Creative Cloud: Photoshop CC 14 (Juni 2013) – 06 Filter
- Tutorial: Neues in der Creative Cloud: Photoshop CC 2014 (Juni 2014) – 08 Der kreisförmige Weichzeichner
- Tutorial: Photoshop-Filter: Fluchtpunkt
- Tutorial: Photoshop-Filter: Kunst-, Mal- und Zeichenfilter
- Tutorial: Photoshop-Filter: Objektivkorrektur
- Photoshop-Filter: Renderfilter
- Tutorial: Photoshop-Filter: Scharf- und Weichzeichnen
- Tutorial: Photoshop-Filter: Strukturieren und Stilisieren
- Tutorial: Photoshop-Filter: Verflüssigen
- Tutorial: Photoshop-Filter: Vergröbern und Verzerren

Passend zum Inhalt empfehlen wir:
Photoshop für Anfänger & Aufsteiger
Vielen Dank für das Tutorial!
sehr gutes Tutorial vielen dank.
vielen dank für das tutorial
Super Anleitung. Vielen Dank. War für mich sehr hilfreich und etwas neues.
Starkes Tutorial, danke!
Super Danke für dieses Umfassende Tutorial
Super Tutorial danke ;)
Danke für die Hilfe.
Sehr schönes Tut. Danke
Ich bin von der Vielfalt der Anwendung des Renderfilters beeindruckt.Ich kannte bisher nur eine einzige
Version und werde diesen Filter möglicherweise nun öfters nutzen.
klasse erklärt .. mach weiter so
vielen Dank für das tolle Tutorial
Vielen Dank für diese Anleitung.
Hervorragendes Tutorial. Vielen Dank!
poah! Vielen Dank für diese tolle Anleitung :-)
Super Tutorial. Danke dafür!
Sehr lehrreich. Manche Effekte sind echt super.... wie z.B. der als letztes beschriebene. Und so gut erklärt, dass es gut nachzubauen ist.
DANKE !
Sehr viele nützliche Sachen dabei und gut erklärt. Läßt sich bestimmt bei dem einen oder anderen nächsten Bild verwenden.
Absolut spitze Tutorial und verdammt hilfreich!.. danke dafür.
Vielen Dank, sehr gut erklärt
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