Pinsel-/Buntstift-Werkzeug

Mit dem Pinsel oder Buntstift kann man malen wie in der Realität. Was man dabei zu beachten hat, wird hier gezeigt. Dieses Tutorial erklärt auch die Erstellung von eigenen Pinseln.
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Der Pinsel ist ohne Frage das wohl am meisten genutzte Werkzeug, das Photoshop zu bieten hat. Sein Partner, der Buntstift, wird deshalb nicht so häufig benutzt, weil er nur für ganz spezielle Fälle geeignet ist. Deswegen bekommt der Buntstift unsere Aufmerksamkeit auch nur in den letzten paar Zeilen dieses Tutorials. Zu finden sind diese beiden in der Werkzeugleiste, und zwar bei längerem gedrückten Halten der Maustaste auf dem Pinsel, oder über das Tastenkürzel B.
Dieser Wert beschreibt die Größe des Pinsels in Pixeln.
2. Härte:
Hier kann man die Härte des Pinsels einstellen, d.h., ob man einen ganz weichen Pinsel haben möchte oder einen Pinsel mit harten Kanten. Hier die Auswirkung von Durchmesser und Schärfe auf den Pinselstrich (die Prozentangaben rechts beschreiben die Härte):
3. Pinselvorgaben
Zu den Pinselvorgaben werde ich nachher noch einmal zurückkommen, denn da gibt es noch ein eigenes Kapitel zu erkunden, allgemein jedoch sind die Pinselvorgaben verschiedene Spitzen für den Pinsel, also hart, weich, in Form von Kohle, ganz rau oder nass wirkend. Allerdings gibt es über diese künstlerischen Pinsel hinaus auch Vorgaben, die zu ganz anderen Zwecken verwendet werden, wie Baum-, Schneeflocken- oder Wolkenspitzen.
4. Modus
Der Modus entscheidet über die Verrechnung der Pixel, die vom Pinsel gemalt werden. Also ob die neuen Pixel einfach darübergelegt werden (Modus: Normal) oder zum Beispiel mit den vorhandenen multipliziert (Modus: Multiplizieren). Einfach mal rumprobieren, wobei ich sagen muss, dass Normal dann doch der meistverwendete Modus ist.
5. Deckkraft
Die Deckkraft entscheidet darüber, wie viel Farbe aufgetragen wird, also zu wie viel Prozent die neuen Pixel sichtbar sein sollen. Überlappen sich 2 Pinselstriche mit jeweils 40% Deckkraft, so entsteht beim Überlappen ein zu 80% sichtbarer Bereich. Hier eine kleine Verdeutlichung dessen:
Die letzte, aber nicht außer Acht zu lassende Funktion bei den Pinseleinstellungen oben ist der Fluss und die damit verbundene Airbrushfunktion. Nimmt man zum Beispiel einen ganz normalen, aber sehr weichen Pinsel und hält ihn längere Zeit auf einer Stelle, verändert sich nichts. Beim normalen Airbrush würde so etwas nicht passieren, denn die Farbe breitet sich ja weiterhin aus. Aktiviert man dann die Airbrushfunktion für den Pinsel, dann kann das auch Photoshop. Über die Konsistenz der Farbe entscheidet dann der Fluss. Ist die Farbe sehr flüssig (also 100%), verbreitet sie sich sehr schnell und wird sehr intensiv aufgetragen. Bei einer eher zähen Farbe (Fluss auf 1%) verteilt sie sich nur sehr langsam, hinterlässt weniger intensive Ergebnisse und das Ergebnis wird sprenklig. Auch hier einmal eine Verdeutlichung dessen (die Prozentwerte rechts sind die Werte für den Fluss):
Hier kann man sehen, an welchen Stellen angehalten wurde, an welchen durchgezogen wurde und wie sich die verschiedenen Flussstärken auf die Erscheinung des Pinsels auswirken. Nun hatte ich vorhin schon einmal die Pinselspitzen erwähnt, und jetzt möchte ich einmal eine davon verwenden, um eine kleine Landschaft zu zeichnen. Einen schönen Sonnentag auf einer Wiese, nicht schwer vorzustellen, oder? Das alles kann man ganz ohne Probleme mithilfe des Pinsels erledigen. Für die Wiese gibt es eine Vorgabe, die bei Photoshop mitgeliefert wird: Die Gras-Vorgabe. Mit dieser kann man bei Festlegung guter Vorder- und Hintergrundfarben schönes Gras erstellen. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund für dieses gewählte Motiv, sondern ich möchte noch dazu sagen, dass man während der Arbeit mit Pinseln unbedingt ebenfalls mit Ebenen arbeiten sollte. D.h.: Wenn ich jetzt mit dem Gras bei unserem Bild anfange, erstelle ich vorerst eine neue Ebene, nenne diese „Gras“ und fange dann an, mit der richtigen Pinselvorgabe und den richtigen Farben zu malen:
Sieht doch schon gar nicht mal so schlecht aus. Als Nächstes kann man dann den Himmel erstellen, indem man einen sehr großen blauen Pinsel nimmt und die Hintergrundebene bemalt. Dann tupft man noch Wolken mit einem weißen Pinsel bei ca. 40% Deckkraft auf eine neue Ebene. Jetzt fehlt bei so einer Wiese vor dem Himmel natürlich noch eine Sonne, die wir auch mit einem mittelgroßen und halbwegs weichen Pinsel - wieder auf einer separaten Ebene - erstellen können:
Die Sonne soll jetzt jedoch auch noch Sonnenstrahlen bekommen. Die könnte man per Hand zeichnen, wobei das Endergebnis dann eher bescheiden aussieht. Deswegen gibt es für so einen Fall einen Trick. Man erstellt eine neue Ebene „Sonnenstrahlen“, nimmt einen kleinen Pinsel, klickt dorthin, wo der Sonnenstrahl anfangen soll, hält die Shift- oder Umschalt-Taste gedrückt und klickt auf die Stelle, wo er aufhören soll. Dies erzeugt eine gerade Linie, die einem Sonnenstrahl doch schon relativ ähnlich sieht. Dies wiederholt man dann einfach für die restlichen Strahlen. Möchte man nun aber, dass eben diese Strahlen nicht komplett durchgehen, sondern zum Ende hin ausgeblendet werden, kann man das entweder per Hand für jeden Strahlen mit einem weichen Radiergummi tun oder von vornherein bei den Pinseleinstellungen einstellen. Dazu ruft man das Pinselfenster unter Fenster>Pinsel oder per F5 auf.
Im Pinselfenster hat man dann jede Menge weiterer Einstellmöglichkeiten. Ich möchte hier jedoch nicht auf jede Einstellung jedes Unterpunktes eingehen, da dadurch der Rahmen dieses Tutorials gesprengt werden würde.
1. Durchmesser des Pinsels
2. Spiegelungen
Bei den Spiegelungen kann man festlegen, ob die aktuell ausgewählte Pinselspitze an der x- oder y-Achse gespiegelt werden soll.
3. Drehung und Rundheit
Hier kann man die Drehung der Pinselspitze (Winkel) einstellen und die Rundheit verändern. Wenn man keine genauen Angaben braucht, würde ich jedoch empfehlen, anstatt die Daten per Hand einzugeben, diesen Kreis mit Pfeil daneben einfach und nach Belieben zu verändern, also zu stauchen und zu drehen.
4. Abstand
Dazu sollte man vielleicht erst einmal wissen, dass Pinsel, die strichartig verlaufen, genauso wie solche, die einzelne Bilder produzieren (Gras, Sterne) aus einzelnen, oft wiederholten Instanzen eines einzigen Bildes bestehen. Davon kann man hier den Abstand einstellen, sodass man bei einem größeren Abstand hier einzelne Punkte erreichen würde. Nur haben wir jetzt immer noch nicht unser eigentliches Vorhaben hingekriegt, nämlich die Strahlen auszublenden. Trotzdem erst einmal zu den Formeigenschaften (siehe in dem Fenster links).
1. Größen-Jitter und Mindestgröße
Diese Eigenschaft ist im Prinzip nicht so wichtig zu erklären, wichtig ist jedoch die Bezeichnung Jitter, die bei einem Großteil der einstellbaren Funktionen steht. Dies bedeutet ganz allgemein „Zufälligkeit“, „Flackern“ oder „Schwankung“. Setzt man den Größen-Jitter dann also auf 10%, wird dem Pinsel erlaubt, die einzelnen Instanzen der Kreise (siehe Abstand oben) um 10% der eigentlichen Größe zu variieren. Dabei kommt es, insbesondere bei kleineren Pinseln, manchmal zu Bereichen, wo die Größe dann beinahe 0 beträgt. Dort kann man dann mit dem Mindestdurchmesser weitermachen, der besagt, wie viel Prozent der Originalgröße mindestens vorhanden sein muss. Was man dazu noch einstellen kann, ist die Steuerung durch bestimmte Einflüsse wie dem Zeichenstift-Druck. Dazu braucht man jedoch ein Grafiktablett mit Druckempfindlichkeit, wobei dann bei stärken Druck mehr „gejittert“ wird und bei schwächerem weniger. Um zu überprüfen, ob das eigene Tablett druckempfindlich ist, schaut man einfach, was passiert, wenn man dort Zeichenstift-Druck einstellt: Erscheint ein Achtung-Schild, dann ist es das nicht, sonst ja.
2. Winkel- und Rundheitsjitter
Diese beiden habe ich nur markiert, um 2 weitere Beispiele für Jitter zu geben: Eine um x % zufällige Drehung oder eine um y % zufällige Rundheit. Auch dies lässt sich wieder über z.B. den Zeichenstift-Druck oder die Zeichenstift-Schrägstellung regulieren.
Zu dieser Kategorie gibt es auch nicht viel zu sagen, nur, dass hier die einzelnen Spitzen zufällig über einen gewissen Raum verteilt werden, anstatt dass sie direkt aneinander hängen. Die Einstellungen dazu dürften jedoch selbsterklärend sein.
1. Muster und Skalierung
Dies ist genau das, was Struktur eigentlich tut. Sie überlagert den Pinsel mit einem Muster, das man hier wählen und daraufhin die Größe anpassen kann.
2. Jede Spitze mit Struktur versehen
Dieses Kontrollkästchen entscheidet darüber, ob die Struktur auf den fertigen Pinselstrich oder auf die einzelnen Spitzen, also in diesem Fall Instanzen des Kreises einzeln angewendet wird.
3. Verrechnung
Diese Einstellmöglichkeiten (Modus und Tiefe) entscheiden über die Verrechnung des Musters mit der eigentlichen Pinselspitze. Einmal den Modus und dann die Deckkraft, hier genannt Tiefe. Bei den Kategorien Dualer Pinsel und Farbeinstellungen gibt es nichts groß zu sagen, da bei Dualer Pinsel dasselbe wie bei der Struktur passiert, nur dass anstatt eines Musters eine weitere Pinselvorgabe benutzt wird und Farbeinstellungen nur aus verschiedenen Jittern besteht, die jedoch zum Teil sehr nette Effekte hervorrufen können.
Und hier haben wir dann endlich die Einstellung, die wir für unsere Sonnenstrahlen brauchen. Die Steuerung der Deckkraft durch das Verblassen nach 200 zurückgelegten Pixeln. Im Hintergrund kann man schon sehen, wie sich das Ganze auswirkt. Den Rest der Einstellungen möchte ich nun nicht mehr erklären, denn 1. würde dies den Rahmen des Tutorials sprengen und 2. euch vom eigenen Ausprobieren abhalten.
Das war‘s vom Pinselwerkzeug und jetzt, wie oben versprochen, noch ein paar Sätze zum Buntstift. Nimmt man beim Pinsel eine Härte von 100%, werden trotzdem die Kanten ein ganz klein wenig weichgezeichnet, um den Pinselstrich besser mit dem Bild zu vereinigen. Braucht man aber komplett harte Kanten, dann benutzt man den Buntstift. Viele mögen sich fragen, wann man denn so etwas braucht: Zum Beispiel bei Linien im Webdesign, die man später evtl. mit CSS umsetzen will. Dort werden harte Kanten per CSS generiert; wenn man dann eine angemessene Vorschau in Photoshop zum Design erstellen möchte, braucht man das auch. Und dann kommt der Buntstift zum Einsatz. Der Buntstift sollte möglichst nur für vertikale und horizontale Linien verwendet werden, da bei diagonal gezeichneten Linien die Kantenglättung nicht funktioniert. Nur bei dem Buntstift gibt es die Option Automatisch löschen: Male die Hintergrundfarbe über Bereiche mit der Vordergrundfarbe. Wähle dazu die zu löschende Vordergrundfarbe und die zu verwendende Hintergrundfarbe in der Werkzeugleiste aus. Befindet sich der Mittelpunkt des Cursors über der Vordergrundfarbe, wenn du zu ziehen beginnst, wird diese Farbe gelöscht und es wird die Hintergrundfarbe angezeigt. Befindet sich der Mittelpunkt des Cursors nicht über der Vordergrundfarbe, wenn du zu ziehen beginnst, trägt der Buntstift in diesem Bereich die Vordergrundfarbe auf.

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Photoshop für Anfänger & Aufsteiger
Für Einsteiger ein hilfreiches Tut.
Sehr klasse, vielen Dank für die vielen Zusammenhänge und Hintergrundinfos!
Vielen Dank, ausführlich und gut erklärt!
Vielen Dank für dieses sehr verständliche Tutorial. Gerade als absoluter Anfänger konnte ich allen Schritten mühelos folgen und bin auf dem langen Lehrpfad von Photoshop einen bedeutenden Schritt weiter gekommen.
sehr gut .....so erklärungen findet man selten.danke!
Super Grundlagen, danke :)
Sehr gutes Tutorial, auch für blutige Anfänger wie mich! :-D Viele Bilderklärungen mit eingezeichneten Pfeilen wo was ist. Gute, verständliche Beschreibungen
danke
endlich mal richtig verstanden wie leicht man Pfade füllen kann
Vielen Dank, sehr brauchbare Infos für einen Anfänger.
Ich bin ganz neu hier und kämpfe mich gerade durch die Grundlagen. Ich bin beeindruckt, wie Klasse das hier erklärt wurde. Ich konnte ohne Probleme alles nachvollziehen. Danke schön!
wow ich bin beeindruckt. hat mir wirklich total geholfen:)
Für mich, als Einsteiger, eine sehr große Hilfe! Danke
Dankeschön, ist wirklich sehr gut erklärt und hat mir sehr weitergeholfen :-)
Super !! Sehr gut erklärt .
Wirklich sehr hilfreich.
Vielen Dank!
Toll beschrieben, für mich als Anfänger eine super Tut.
Danke!
Super Erklärung! Mir war bis dato nicht bewußt wie vielseitig der "Pinsel" eingesetzt werden kann ! !
Cool endlich mal ein tut mir einstellungen der Pinsel 5*
Super effektives Tutorial...Danke
für mich äußerst gut erklärt
danke
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