Der Begriff „Feld“ ist im Zusammenhang mit
Abnahmefunktionen in Cinema 4D neu. Wenn wir uns allerdings einmal die Liste im Menü
Erzeugen>Felder ansehen, tauchen doch einige aus den
Partikel-Modifikatoren bekannte
Abnahmeformen oder auch an die
Effektoren von
MoGraph erinnernde Einträge auf. Bei Besitzern der Prime- und Visualize-Variante von Cinema 4D fällt diese Liste etwas kürzer aus, da sie über die „Basic Fields“ verfügen.
Die drei in diesem Tutorial abgearbeiteten Beispiele findet ihr im Paket der Arbeitsmaterialien zu diesem Tutorial.
Integration von Feldern
Wenn wir uns den neuen Einstellungsdialog eines Partikel-Modifikators ansehen, finden wir auf der
Abnahme-Seite nun eine Listenansicht für die Felder, die an der Steuerung der Abnahme des Modifikators mitwirken sollen. Die Spalten
Mischen und
Deckkraft verraten schon, dass Felder auf verschiedenste Weise miteinander verrechnet bzw. kombiniert werden können.
Sehen wir uns die Arbeit mit Feldern an einem
Klon-Objekt aus
MoGraph an, welches die ihm untergeordneten
Würfel-Objekte auf einer horizontalen
Gitter-Fläche verteilt. Auf die Klone wirkt ein
Simpel-Effektor, der dem
Klon-Objekt auf der
Effektoren-Seite zugewiesen ist.
Wir sehen hier den Ausgangszustand bei deaktiviertem
Simpel-Effektor. Zur Darstellung der Wirkung soll uns eine einfache Transformation der Klone genügen.
Auf der
Parameter-Seite des
Simpel-Effektors bleibt es bei einer Transformation der
Position, ein Wert von
50 cm in Y-Richtung reicht. Wie bereits erwähnt, finden wir auch in diesem Effektor die neue
Abnahme-Seite mit der Feld-Liste. Am unteren Rand befinden sich drei Buttons, über die wir
Feldobjekte, Feldebenen und
Modifikatorebenen zur Feld-Liste hinzufügen und miteinander kombinieren können.
Feldobjekte sind klar definiert, sie sind als Kugel, Würfel etc. im
Objekt-Manager hinterlegt und beeinflussen die Wirkung durch ihre Position, ihre Form, durch ein importiertes Soundfile oder auch durch ein kleines Skript. Für den Einstieg begnügen wir uns mit einem
Kugelfeld.
Nun beschränkt sich die Wirkung des
Simpel-Effektors auf den durch das
Kugelfeld definierten Bereich. Über die Anfasser des
Kugelfelds können wir interaktiv die
Position, den
Radius oder auch die
Abnahme am Rand des Kugelfelds regulieren. Praktischerweise bekommen wir die
Stärke der Wirkung auf die Klone farblich angezeigt.
Wählen wir die
Kugelfeld-Ebene in der
Feld-Liste aus, finden wir in den Einstellungen des
Kugelfelds zahlreiche Parameter zur Definition der Abnahme innerhalb des Felds.
Klappen wir uns die restlichen Bereiche auf der
Remapping-Seite auf, so bekommen wir noch weitere Optionen zur Ausgestaltung des
Bereichs und der
Kontur bereitgestellt.
Die Auswirkungen unserer Änderungen können wir selbstverständlich direkt in der
Editor-Ansicht mitverfolgen.
Kombinieren von Feldern
Die bisher gezeigten Möglichkeiten bezogen sich auf ein einzelnes Feld. Doch wir können die
Feld-Liste natürlich um weitere Felder ergänzen. Dann haben wir über das Menü in der
Mischen-Spalte eine Auswahl an Mischmodi sowie einen
Deckkraft-Regler, um die beiden Felder miteinander zu kombinieren.
Die Verrechnung der Felder nach diesen Vorgaben erfolgt dann überall dort, wo sich die Feldobjekte überlagern.
Nachdem sich die beiden
Kugelfelder gegenseitig bis zum
Maximum verrechnen, soll nun ein drittes
Feldobjekt in Form eines
Würfels die Wirkung reduzieren. Über den Button der
Feldobjekte ist das
Würfelfeld schnell erzeugt, als Mischmodus dient entsprechend
Subtrahieren. Da das
Würfelfeld oberhalb von beiden
Kugelfeldern steht, wirkt es auf beide
Kugelfelder.
Die
Position, Ausrichtung und
Größe des
Kugelfelds können wir natürlich bequem über die
Editor-Ansicht steuern.
Feldebenen
In einem zweiten Beispiel kommt nun eine
Feldebene zum Einsatz. Die Informationen von
Feldebenen sind nicht direkt im
Objekt-Manager abrufbar, also beispielsweise die emittierten Partikel eines Emitters, die Punkte eines Objekts bzw. eines Pfades oder auch die Zeit.
Statt der Feldobjekte soll jetzt ein
Partikelemitter die Transformation des
Simpel-Effektors steuern. Wir finden die
Feldebenen im mittleren der drei Buttons auf der
Abnahme-Seite des
Effektors – dort ist die
Partikelobjekt-Feldebene hinterlegt. Alternativ können wir einen bereits bestehenden
Partikelemitter einfach per Drag-and-drop aus dem
Objekt-Manager in die
Feld-Liste ziehen.
Für den
Simpel-Effektor reichen die ausgesendeten Partikel als Transformations-Information – richtige Objekte sollen in diesem Beispiel keine ausgestoßen werden. Damit die Auswirkung gut zu sehen ist, habe ich die
Größe des Emitters etwas besser an das
Klon-Objekt angepasst und die
Geschwindigkeit der Partikel reduziert.
Im Einstellungsdialog der
Partikelfeldebene nehmen wir uns noch einige Parameter vor, um den Einfluss der Partikel zu steuern. Auf der
Ebene-Seite befindet sich der Wirkungsradius der Partikel, hier sollten es mindestens
50 cm sein. Auf der
Remapping-Seite habe ich die Abnahme am Rand durch einen
Inneren Offset von 30 % etwas abgeschrägt und auf der
Farbremapping-Seite ein gut erkennbares Blau für die Färbung der Transformations-Wirkung gewählt.
Nach dem Start des
Partikelemitters durch Klick auf den Abspiel-Button können wir zusehen, wie die auftreffenden Partikel den Versatz der Klone durch den
Simpel-Effektor steuern.
Modifikatorebenen
Wir bleiben bei diesem Beispiel, um uns anzusehen, welche Funktionen die
Modifikatorebenen im dritten Button auf der
Abnahme-Seite bieten. Wie der Name schon andeutet, sind diese Ebenen zur
Modifikation bereits vorhandener Ebenen gedacht. In unserem Fall können wir die
Verzögerung-Modifikatorebene dazu nutzen, die Transformation der Klone mit einer leichten
Verzögerung zu versehen, um sie etwas abzudämpfen.
Nach dem Einbau der
Modifikatorebene rangiert diese an oberster Position und wirkt auf alle darunter befindlichen Felder – in unserem Fall eben das
Partikelemitter-Feld. Der
Verzögerungs-Modifikator lässt sich wie eine
Feld-Ebene verrechnen und kombinieren.
Ich habe mich beim
Verzögerungs-Modifikator für den Modus
Glätten entschieden, um die Bewegungen der Klone möglichst geschmeidig wirken zu lassen.
Vertex-Maps mit Feldern beeinflussen
Für das dritte Beispiel in diesem Tutorial habe ich das Klon-Objekt durch ein sehr hoch unterteiltes
Ebene-Objekt ersetzt und Letzteres in ein
Polygonobjekt konvertiert.
Wir möchten nun, dass die herabfallenden Partikel die Wichtungswerte einer
Vertex-Map beeinflussen. Dafür benötigt das
Ebene-Polygonobjekt zunächst einmal eine leere
Vertex-Map. Über den Befehl
Selektieren>Punkte-Wichtung setzen...
... lassen wir diese automatisch anlegen und gleichzeitig mit einer
Punkte-Wichtung von 0 % versehen. Die komplette
Vertex-Map erscheint damit rot gefärbt.
Der
Simpel-Effektor soll sich nun auf das polygonale
Ebene-Objekt mit der
Vertex-Map beziehen – der besseren Übersicht halber habe ich ihn dem
Ebene-Objekt untergeordnet. Das
Partikelemitter-Feld und die
Verzögerung-Modifikatorebene aus dem vorangegangenen Beispiel bleiben unverändert.
Damit die
Vertex-Map überhaupt auf unsere
Partikelemitter-Feldebene reagiert, müssen wir im Einstellungsdialog des
Vertex-Map-Tags die Option
Felder aktivieren anschalten.
Nach diesem Schritt lohnt sich ein Blick auf die
Felder-Seite des Einstellungsdialogs. Vollkommen unabhängig von den Parametern des
Simpel-Effektors haben wir hier wieder eine
Felder-Liste vor uns. Wir können also mit einem einzelnen Partikelsystem dank der Felder gleichzeitig unterschiedliche Wirkungen auslösen.
Neben dem Emitter liegt hier außerdem eine
Modifikatorebene vom Typ
Einfrieren, die den unbemalten Ausgangszustand der
Vertex-Map gespeichert hat.
Nach einem Klick auf den Abspiel-Button sehen wir, wie die herabfallenden Partikel die Wirkung auf die
Vertex-Map malen. Damit die Bemalung bleibt und sich sogar ausbreitet, brauchen wir nur eine weitere
Einfrieren-Modifikatorebene zu integrieren und den Modus auf
Wachsen setzen.
Multiinstanzen
Zum Abschluss dieses Tutorials zu den neuen Feldern in Cinema 4D Release 20 möchte ich noch einen Exkurs vornehmen und auf eine unscheinbare, aber sehr praktische neue Funktion bei den
Instanzen hinweisen.
Wenn wir es mit einer hohen Anzahl von
Klonen bzw.
Objekten zu tun haben, beispielsweise bei Gräsern bzw. Wiesen, bricht die Performance im Editor von Cinema 4D sehr schnell spürbar ein.
Vor einigen Jahren wurden deshalb bereits die
Renderinstanzen eingeführt. In Release 20 gibt es nun die sogenannten
Multiinstanzen, die eine weitere Performance-Steigerung mit sich bringen, da sie die Klone intern wie ein einzelnes Objekt behandeln.
Im Einstellungsdialog des
Klon-Objekts wählen wir dazu auf der
Objekt-Seite als
Instanzmodus die
Multiinstanz.
Zusätzlich können wir über das Menü
Anzeigemodus wählen, in welcher Qualität bzw. Ausprägung die Klone im Editor dargestellt werden sollen.
Die vom
Matrix-Objekt in MoGraph bekannte
Matrix-Darstellung beispielsweise kommt dem Endergebnis sehr nahe und beschleunigt den Editor von Cinema 4D in Kombination mit den neuen
Multiinstanzen extrem.
vielen Dank für das tolle Tutorial
Vielen Dank für das Tutorial.
Vielen Dank für das Tutorial :)
Danke für das Video.
Danke!
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Danke für das Tutorial.
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