HDR-Fotografie - Teil 06 - Tonemapping mit Photomatix Pro

Nun beginnt die kreative Arbeit am HDR-Bild. Mittels der unterschiedlichen Tone-Mapping-Methoden wird aus dem 32-Bit-Bild wieder ein Low- oder ein Medium-Dynamic-Range-Bild mit einer Farbtiefe von 8 beziehungsweise 16 Bit. Erst nach dieser Konvertierung ist der hohe Dynamikumfang und Detailreichtum mit handelsüblichen Monitoren und beim Ausdruck sichtbar.
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1. Einige Fragen und Anregungen werden im Rahmen der Tutorials noch ausführlich behandelt. Ich habe deshalb eine Liste erstellt, die einen Überblick zu den Inhalten der Tutorials gibt (vorbehaltlich möglicher Änderungen):
• Grundsätzliches, Anforderungen, Begriffe
• Vom LDR zum HDR und wieder zurück
• Für HDR-Bilder fotografieren
• Eine Belichtungsreihe aus zwölf Aufnahmen erstellen
• Das HDR-Bild generieren
• Tonemapping mit Photomatix Pro
• Die automatisierte Verarbeitung mit Photomatix
• HDR mit Photoshop
• HDR mit FDRTools
• Ein Pseudo-HDR erstellen
• Tonemapped HDR-Bilder nachbearbeiten
• Alternative DRI (Kontrastumfang ohne die HDR-Technik erhöhen)
• HDR experimentell (z. B. Infrarot-Look)
• Surreale Szenerie
• Schwierige Motivszenen meistern
2. Nein, nein und ein letztes Mal nein! Man kann aus einer Aufnahme kein echtes HDR-Bild erzeugen. Selbst mit einem RAW-Bild ist es nicht möglich, mehr aus einer Aufnahme herauszuholen, als drinsteckt. Aus diesem Grund nennt sich die Technik auch „ein Pseudo-HDR erstellen“. Auch wenn fünf oder mehr künstlich unter- und überbelichtete Abzüge aus einer Aufnahme erstellt werden, lässt sich der Kontrastumfang nicht weiter als um eine bis zwei Belichtungsstufen erhöhen. Die Ergebnisse können nicht annähernd mit den HDR-Bildern aus einer Belichtungsreihe mithalten. Einzig bei bewegten Motiven ist es einen Versuch wert, mithilfe eines Pseudo-HDRs etwas mehr Kontrast aus der Motivszene herauszuholen.
3. Eine spannende Frage ist die nach der Bearbeitung der Bilder. Sollen die Bilder vor, nach oder sogar während (als 32-Bit-Datei) des HDR-Workflows bearbeitet werden? Pauschal ist das nicht zu beantworten. Sind die Quellaufnahmen in Ordnung, empfiehlt es sich, die Bilder nach dem Tonemapping zu bearbeiten. Durch den zum Teil automatisierten HDR-Workflow lassen sich die Ergebnisse nicht genau voraussagen. Im Besonderen durch das Tonemapping können Bilder durch wenige Einstellungen einen völlig anderen Look erhalten. Eine Bearbeitung vorab halte ich dementsprechend nicht für sonderlich sinnvoll, zumal mit jeder Bearbeitung Bildinformationen verloren gehen. Anders kann es aussehen, wenn beispielsweise der Weißabgleich der Aufnahmen nicht in Ordnung war. Hier ist eine Anpassung vorab sinnvoll. Auch bei Erstellung von HDR-Panoramen kann es notwendig sein, die Quellaufnahmen oder sogar die 32-Bit-Dateien anzupassen. Ähnliches gilt auch für besondere Effekte wie den Infrarot-Look.
5. Was ich nicht ganz verstehe, ist einerseits der Wunsch vieler Leser, den HDR-Workflow mit Photoshop zu erläutern (und der ist bei Weitem nicht so komfortabel wie beispielsweise mit Photomatix) und andererseits werden die „hohen“ Preise für die spezielle HDR-Software kritisiert. Wenn ich mir nun die Preise einiger Markführer wie Photomatix (ca. 70 Euro), FDRTools (ca. 49 Euro) oder easyHDR (ca. 30 Euro) ansehe, empfinde ich diese nicht als extrem teuer, bedenkt man die Arbeit, die dahinter steckt. Alternativ lässt sich natürlich auch das Opensource-Projekt Qtpfsgui einsetzen oder die abgespeckten Freeware-Versionen von Easy HDR, FDRTools und Photomatics. Auf jeden Fall sollte vor einem Kauf die Probeversion ausprobiert werden, um zu erfahren, ob die Software den eigenen Erwartungen entspricht.
Ein Leser kritisierte unter dem ersten Tutorial „Grundsätzliches, Anforderungen, Begriffe“, dass dieses Tutorial wohl nicht für Anfänger geeignet sei. – Das will ich aber auch hoffen und stimme voll und ganz zu! Schließlich ist die HDR-Fotografie und Verarbeitung eine anspruchsvolle Angelegenheit, die einiges an digitalfotografischem Hintergrundwissen erfordert. In diesem Sinne viel Spaß und Erfolg beim Tonemapping.
Das Tonemapping
Über den Button Tone Mapping wird das HDR-Bild direkt in das Vorschaufenster des Tone-Mapping-Dialogs befördert. Photomatix bietet Ihnen zwei Methoden der Dynamikkompression an. Die Tone-Mapping-Methode Details Enhancer benutzt einen lokal arbeitenden Algorithmus, der Bilddetails in Abhängigkeit von ihrem Umfeld berücksichtigt. Diese Methode beansprucht zwar etwas mehr Rechenzeit als die globale Tone-Compressor-Methode, liefert jedoch in den meisten Fällen wesentlich bessere Ergebnisse.Die wichtigsten Einstellungen vornehmen
• VorschauJe nach Leistungsfähigkeit des Computers wird zuerst die Größe der Vorschau eingestellt. Was die Beurteilung der Ergebnisse angeht, ist natürlich größer gleich besser. Bei einem weniger starken Rechner kann das Erstellen der Vorschau jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. Hier hilft nur Ausprobieren und einen Kompromiss aus Komfort und Wartezeit schließen. Wenn möglich, empfehle ich die Option Einpassen.
Mithilfe der Lupenfunktion lassen sich Ausschnitte auf 100% vergrößern. Das kann sehr hilfreich sein, um kleinere Fehler, Unschärfen oder Bildrauschen aufzuspüren.
Mit diesem Regler wird die Kontrastverstärkung eingestellt. Steht die Stärke auf 100%, ist die maximale Verstärkung des lokalen als auch des globalen Kontrastes erreicht. Beginnen können Sie mit einem Wert von etwa 40, der dann, je nach Motiv und den eigenen Vorstellungen, schrittweise erhöht wird.
Stärke niedrig
• Farbsättigung
Wie der Name schon sagt, regelt Photomatix hier die Sättigung der RGB-Farbkanäle. Dabei werden alle Kanäle gleichmäßig angepasst. Theoretisch lässt sich damit auch ein Graustufenbild erstellen, indem der Regler auf Null gezogen wird. Eine Graustufenumsetzung sollte jedoch erst im Bildbearbeitungsprogramm vorgenommen werden, da sich dort in der Regel wesentlich mehr Möglichkeiten zur Feinabstimmung bieten.
Dieser Regler hat mit am meisten Einfluss auf den endgültigen Eindruck des Tonemapped-HDRI. Ein hoher Wert glättet die Lichtunterschiede im Bild, reduziert die Lichthöfe und sorgt für einen natürlichen Gesamteindruck. Je niedriger der Wert eingestellt wird, desto schärfer und plastischer wirkt das Bild. Das kann durchaus gewünscht sein und einen interessanten Effekt erzeugen. Ein Überreizen dieser Funktion kann aber auch richtiggehend nerven, und Sie sollten die Korrektur mit Bedacht einsetzen.
Sehr hohe Kontrastglättung
• Helligkeit
Die Helligkeit des Bildes kann mit diesem Regler global angepasst werden. Zieht man den Regler nach rechts – in den positiven Bereich –, wird das Bild aufgehellt. Dementsprechend umgekehrt verhält sich die Wirkung, wenn der Regler nach links gezogen wird. Sofern Sie das Bild später im Bildbearbeitungsprogramm weiterbearbeiten wollen, sollte die Helligkeit an dieser Stelle nicht verändert werden. Die Tiefen und Lichter lassen sich – zum Beispiel in Photoshop – wesentlich komfortabler einstellen.
Wenn das Bild noch im Bildbearbeitungsprogramm nachbearbeitet wird, sollten Sie vor allem die Einstellungen für den Weißpunkt und den Schwarzpunkt nahe 0% belassen. Der Effekt dieser Anpassungen ist vergleichbar mit einer Tonwertkorrektur, bei der Lichter und Tiefen beschnitten werden. Diese Anpassungen lassen sich in der Regel komfortabler im Bildbearbeitungsprogramm durchführen. Mit dem Regler Gamma können die Tonwerte der Mitten angepasst werden.
Nach einigem Ausprobieren findet jeder Anwender die passenden Einstellungen, die dem eigenen Geschmack entsprechen.

Passend zum Inhalt empfehlen wir:
Nachtfotografie: Technik, Motive & Praxis
Super Tutorial! Mit tollen Beispielen =)
Danke für die Anleitung
Schon toll was da alles möglich ist.
absolut klasse , dankesehr!
Sehr hilfreich, dankesehr!
Sehr schön, dankesehr!
und wieder sehr gut, danke
Sehr hilfreich! Danke!
besten Dank super Beschreibung. Hier findet man die Antwort.
Besten Dank! Sehr gut bebildert das Tut!
Und wieder mal vielen Dank für das tolle Tutorial. Weiter so.
Vielen Dank für diese Tutorials, ich´s jetzt auch mal probiert und bin begeistert!
Finde den Punkt übe die Stärke sehr interessant. Da scheiden sich anscheinend im Internet ein wenig die Geister. Aber ejder Koch kocht ja auch anders ;-)
verständlich und gut erklärt! Wäre es nur auch so einfach zu verwirklichen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :-)
Sehr verständlich!!!
danke auch für dieses Tut, habe allerdings so wie parsleybrain ein bisschen genauere erläuterungen und vorallem mehr zu den anderen (nur sehr knapp oder gar nicht beschriebenen) funktionen von fotomatix erwartet. Ich finde die bemerkung "ist im prof. Bildbearbeitungsprog. besser aufgehoben" ein bisschen wenig. aber trotdem gut verständlich erklärt.
top top top ... weiter so
Vielen Dank, für deine Mühe. Kurz und Knapp aber verständlich erklärt.
ich finde die Arbeitsdateien nicht, bekomme deshalb heute nochmal Punkte abzogen, weil ich suche
weiter so, da kann man noch viel lernen
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