HDR-Fotografie - Teil 10 - Tonemapped HDR-Bilder nachbearbeiten

Im zehnten Teil der Tutorialreihe wird es um die Nachbearbeitung der Tonemapped HDR-Bilder gehen. Dabei wird gezeigt, wie man den Ergebnissen mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms den letzten Schliff verpasst und hilfreiche Werkzeuge vorgestellt, mit denen typische Bildfehler, die im Rahmen des HDR-Workflows vorkommen können, behoben werden.
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Die bisherigen Tutorial-Inhalte werden dann anhand praktischer Beispiele angewendet. Neben der Vorstellung einer weiteren ausgezeichneten HDR-Software (FDR-Tools) wird sich ein Tutorial mit der DRI-Technik (Dynamic Range Increase) auseinandersetzen, bei der kein 32-Bit erstellt wird und auch keine spezielle HDR-Software benötigt wird.
Mit ein bisschen Nachbearbeitung im Bildbearbeitungsprogramm lässt sich dem Tonemapped HDRI der letzte Schliff verpassen.
HDR-Bilder weiterverarbeiten
Um den HDR-Bildern den letzten Schliff zu verpassen, bedarf es der Nachbearbeitung in einem Bildbearbeitungsprogramm wie Photoshop oder Photoshop Elements. Beispielsweise lassen sich Retusche-Arbeiten mit den gängigen HDR-Konvertern allein nicht bewerkstelligen. In diesem Tutorial erfahren Sie, wie die Tonemapped-HDR-Bilder weiter verfeinert und optimiert werden können. Vielleicht sollen die HDR-Bilder auch der Online-Öffentlichkeit vorgestellt werden? Dazu müssen die Aufnahmen möglichst ohne Qualitätsverluste für das Internet komprimiert werden.Bildprobleme aufspüren und beheben
Die häufigsten Bildprobleme, die im Rahmen des HDR-Workflows entstehen können, lassen sich mit Korrektur- und Retuschewerkzeugen sowie dem Einsatz von Filterwerkzeugen beheben. Darüber hinaus sollten Sie sich mit den Werkzeugen zur Transformation und Kompression beschäftigen. Nehmen Sie Ihre HDR-Ergebnisse genau unter die Lupe und achten Sie besonders auf mögliche Farb- bzw. Lichtsäume (Halos), die typisch für die HDR-Entwicklung sind. Sofern die Original-HDR-Datei abgespeichert ist, kann in solchen Fällen eine weitere Tonemapping-Variante erstellt werden, die durch eine stärkere Glättung den Halo-Effekt merklich reduziert.Nachfolgend der häufigste Nachbearbeitungsbedarf eines Tonemapped-HDRI:
• Durch die Verrechnung der Ausgangsbilder und dem anschließenden Tonemapping kann es zu leichten Farb- bzw. Tonwertabweichungen kommen, die mithilfe der HDR-Software nur schwer oder gar nicht zu korrigieren sind.• Haben sich beim Erstellen der Belichtungsreihen Personen oder Gegenstände bewegt, kann es zu Geisterbildern kommen. Diese können in den meisten Fällen mithilfe der HDR-Software unterdrückt werden, jedoch kann dies zu Qualitätseinbußen im Resultat führen. Um sicherzugehen, sollte das HDR-Bild einmal mit und einmal ohne die Unterdrückung von Geisterbildern generiert werden.
• Vorhandenes Rauschen wird durch die HDR-Generierung verstärkt. Dies macht sich vor allem in den dunklen Bereichen bemerkbar.
• Durch den Einsatz eines Schärfefilters kann das Endergebnis noch einmal plastischer wirken und den HDR-Effekt unterstreichen.
• Soll das Bild online gestellt werden oder gedruckt werden? Je nach Ausgabe bedarf es der richtigen Konvertierung.
TIPP: Globale Änderungen wie die Tonwertkorrektur und das Anpassen der Gradationskurven werden gewöhnlich auf das gesamte Bild angewendet, um die Qualität durchgängig zu verbessern. Das Gleiche gilt für Farbkorrekturen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, solche Bearbeitungsschritte immer am Anfang durchzuführen. Filter, Schärferegulierung und Weichzeichnung sollten dagegen am Ende der Nachbearbeitungen stehen. Ausnahmen kann es beim Gestalten von Montagen geben. Hier ist es durchaus sinnvoll, die zu bearbeitenden Montageteile erst am Ende anzugleichen, um ein stimmiges Endergebnis zu erhalten.
Schritt 1: Weiß- und Schwarzpunkt setzen im Gradationskurven-Dialog
Im ersten Schritt wird mithilfe des Photoshop-Dialogs Gradationskurven der Weiß- und Schwarzpunkt neu gesetzt. Dazu wird zunächst die Hintergrundebene dupliziert und anschließend, auf dieser neuen Ebene Hintergrund Kopie, eine neue Einstellungsebene Gradationskurven angelegt. Daraufhin öffnet sich ein Dialogfenster.Schritt 2: Geisterbilder bzw. Bildfehler mithilfe des Kopierstempel-Werkzeugs entfernen
Dieses Werkzeug gilt als Klassiker in der Retusche. Mit dem Kopierstempel-Werkzeug werden Bildbereiche mit einem anderen Bildbereich desselben Bildes übermalt oder mit einem anderen Teil eines beliebigen geöffneten Dokuments. Für die Bearbeitung werden die betroffenen Bildbereiche so groß wie möglich eingezoomt. Die passende Pinselgröße wird mit einer weichen Kante ausgestattet. Der Bereich, der übertragen werden soll, wird wie bei den anderen Retusche-Werkzeugen über die Alt-Taste aufgenommen. Anfangs kann es etwas länger dauern, bis sich das gewünschte Ergebnis einstellt. Mit etwas Übung wird das jedoch immer besser gehen.Schritt 3: Bildrauschen reduzieren
Ziel ist es, das Rauschen zu reduzieren, ohne allzu viel an Bildschärfe zu verlieren. Den Rauschfilter von Photoshop rufen Sie im Menüeintrag Filter>Rauschfilter>Rauschen reduzieren auf. Daraufhin öffnet sich der Dialog zur Rauschentfernung, der Regler enthält, die das Rauschen reduzieren und gleichzeitig die Details erhalten sollen. Es läuft letztendlich auf einen Kompromiss hinaus, der mithilfe einer Feinjustierung sehr gute Ergebnisse liefern kann.Schritt 4: Scharfzeichnen
Photoshop bietet eine ganze Reihe an Möglichkeiten des Schärfens an. Die Palette geht von der globalen Holzhammermethode bis hin zum filigranen Kanalschärfen. Nach wie vor eine der besten Methoden (bei vergleichsweise geringem Aufwand) ist das Unscharf Maskieren. Dabei sollten Sie sich nicht vom Namen der Methode verunsichern lassen.Damit wird lediglich das Prinzip der Maskierung von lokalen Kontrastunterschieden benannt. Im Ergebnis erhalten Sie individuell scharfgestellte Bilder. Der Dialog lässt sich über Filter>Scharfzeichnungsfilter>Unscharf maskieren aufrufen.
Schritt 5: Das Bild für die Ausgabe anpassen
Sofern das Bild auf Maß geschnitten ist und Sie keine weitere Bearbeitung mehr beabsichtigen, kann das Bild nun in eine 8-Bit-Datei umgewandelt werden. Soll das Bild für den Druck ausgegeben werden, ist möglicherweise die Umwandlung in den CMYK-Modus nötig.Sowohl Photoshop als auch zahlreiche andere Programme und Tools bieten eine automatisierte Komprimierung der Bilder für das Internet an. Sie können sogar ganze Web-Galerien automatisch erstellen lassen. Die Ergebnisse sind größtenteils ganz in Ordnung. Bei Bildern, die beispielsweise in einer Fotocommunity präsentiert werden sollen, empfiehlt es sich jedoch, die volle Kontrolle über die Komprimierung zu haben. Schließlich soll das mit viel Aufwand erstellte HDR-Bild in optimaler Qualität der Öffentlichkeit präsentiert werden. In Photoshop finden Sie den Dialog zur Web-Komprimierung unter Datei>Für Web und Geräte speichern.
• Der Dialog Für Web und Geräte speichern
Der Web-Dialog verfügt über eine große Vorschau. In der linken unteren Ecke können Sie die Größe der Vorschau einstellen 1. Das Bild sollte auf mindestens 100 % eingezoomt sein, damit man die Qualitätsverluste genau im Auge hat. Im Klappmenü auf der rechten Seite können die Voreinstellungen für die Qualität ausgewählt werden.
TIPP: Fotografien dieser Art sollten grundsätzlich als JPEG-Dateien gespeichert werden. Das GIF-Format reduziert das Bild auf 256 Farben und ist eher für Grafiken geeignet, die eine flächige Farbverteilung mit möglichst wenig Farbverläufen aufweisen. Außerdem sind die Dateigrößen im Vergleich zu JPEG riesig und die Qualitätsverluste erheblich.
Sind die Einstellungen getroffen und der Kompromiss akzeptiert, bleibt noch das Speichern im gewünschten Ordner. Achten Sie beim Speichern der Datei darauf, keine Umlaute, Sonderzeichen und Schrägstriche zu verwenden. Manche Webbrowser und Content-Management-Systeme sind nach wie vor nicht in der Lage, solche Zeichen richtig zu interpretieren. Wer auf Nummer sicher gehen will, verzichtet auch auf Bindestriche und Leerzeichen.

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PaintShop Pro Tutorials – PSP in der Praxis
Vielen Dank für die Tutorial-Reihe. Sehr gut erklärt, ich hatte als Foto-Neuling nicht das Gefühl, dass ich nicht mitkomme. Werde mich da in der nächsten Zeit mal ranmachen.
Jetzt kann ich das entlich auch mal ausprobieren! Finde die Anleitung super! Dankeschön
LG
Stefan
Nach meinen ersten Schritten macht die Sache mit den HDR-Bildern immer mehr Spaß. Danke dafür.
Nach den ersten Versuchen bewahrheitet sich, dass Fotografieren bedeutet, mit Licht zu malen.
Durch die bisherigen Tutorials habe ich echt viel Neues erfahren und bereits einige meiner Bilder mit zum Teil frappierenden Ergebnissen bearbeitet. Danke dafür.
Tonemapped HDR-Bilder nachbearbeiten
Dieser Teil war sehr informativ, wird mir weiterhelfen.
Wieder viele gute Informationen. Mal sehen, wann ich die Zeit finde, das alles auszuprobieren...
Danke für dies informative Tut.
Einer der besten HDR-Tutorials die ich bis jetzt gefunden habe! Natürlich alle Teile von 1-15 :-) DANKE *Daumen hoch*
Super Tutorial gut beschrieben
Wie bereits erwähnt, ist nur der Tipp zu den Halos wirklich HDR-Spezifisch. Ok, ein wenig mehr Rauschen hat manchmal auch noch. Aber die restlichen Schritte gelten aber auch für normale Bilder.
Aber insgesamt eine der besseren Tutorial-Reihen, soweit ich das beurteilen kann.
Danke für dieses Tut
war schon immer auf der suche nach einer tollen erklärung
dankee
Gutes Tutorial, mit einfachen Worten alles erklärt.
Sehr guter Teil dieser Serie!!
Sehr gut!
Leicht verständlich erklärt und somit gut nachzuvollziehen.
Einmal mehr gute Tipps und inspirierendes Bildmaterial!
Danke vielmals!
Sehr gut gemachtes Tutorial!
Danke, gutes Tutorial. wird gleich mal getestet!
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