Naturfotografie - Teil 08 - Tiere

Die digitale Naturfotografie eröffnet uns Fotografen eine Menge neuer, faszinierender Möglichkeiten. Von der schnellen Bildbewertung über den Crop-Faktor ("Verlängerungsfaktor") bis hin zur Kamerafernauslösung ist unserer Kreativität ein neues Tor geöffnet worden. Natürlich gelten auch weiterhin alle Bildgestaltungs- und Belichtungsregeln, allerdings mit einigen feinen Unterschieden zur analogen Fotografie. All dies werden wir in dem Tutorial "Naturfotografie" besprechen. Und das Wichtigste: unsere Motive! Tiere, Pflanzen und Landschaften werden einen großen Raum einnehmen. Denn ohne sie gibt es keine Naturfotografie.
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Teil 8 - Tiere
Für jeden Naturfotografen ist die Tierfotografie die Krönung seines Schaffens. Das Erlebnis, einem frei lebenden Tier bis auf wenige Meter nahe zu kommen, ohne dass dieses vor uns flüchtet, gehört zu den schönsten Momenten eines jeden Menschen.Besonders deutlich spüre ich die Faszination von (wilden und frei lebenden) Tieren, wenn ich in öffentlich zugänglichen Beobachtungsständen fotografiere. Weitaus die meisten Besucher dieser Hütten fangen fast schlagartig an zu flüstern, wenn sie einen solchen Stand betreten. Selbst wenn kein Tier zu sehen ist, erheben sie die Stimme nicht, solange sie in der Hütte bleiben. Diese Momente sind einer der Gründe, weswegen mir meine Arbeit Freude bereitet. Denn solange wir Menschen noch in der Lage sind, den Zauber der Natur zu spüren, solange macht es auch einem Naturfotografen Freude, stunden- und tagelang anzusitzen, um später seine Bilder einem breitem Publikum vorzuführen.
Naturschutz und Ethik
Ich denke, dass jedem Leser bewusst ist, dass einem Tier niemals ein Leid zugefügt werden darf, nur um es für sich auf den Sensor seiner Kamera zu bannen. In ganz Europa gibt es klare Gesetze, die es verbieten, Tiere zu quälen oder sie zu fangen. Dies ist in der Naturfotografie auch überhaupt nicht nötig. Bei keiner der nachfolgenden Aufnahmen habe ich ein Tier in die Hand genommen oder gefangen und in einem Gehege fotografiert. Für mich ist es die erste und wichtigste Regel, wild lebende Tiere nur in Freiheit und ungezähmt zu fotografieren.Leider weiß ich nur zu gut, dass nicht alle Fotografen nach diesem Grundsatz handeln. Einige nehmen es in Kauf, Bildagenturen und die Käufer ihrer Bilder zu belügen. Sei es, dass sie zahme Tiere fotografieren (die ein anderes Verhalten zeigen als frei lebende Tiere und damit biologisch wertlose Bilder produzieren) und diese als frei lebend bezeichnen, sei es, dass sie in Bildbearbeitungsprogrammen Situationen basteln, die in der Natur so niemals vorkommen würde. Dabei ist ja gegen eine gute Bildbearbeitung am Computer nichts einzuwenden. Aber nur dann, wenn dies auch deutlich unter dem Bild steht! Damit sich jeder Betrachter seine eigene Meinung bilden kann, ob er dieses Bild gut findet, weil es so toll bearbeitet wurde oder ob er es nicht akzeptiert, weil es eben manipuliert wurde.
Grundsätzlich möchte ich immer in der Natur sein, ohne den Tieren aufzufallen. Dabei kommt es relativ oft vor, dass ich anstelle eines Bildes in der Kamera nur mit einem Bild in meinem Kopf heimkomme. Für mich ist das Naturerlebnis immer höher einzustufen als eine Störung der Natur. Und dazu gehört auch hin und wieder, den Auslöseknopf der Kamera zu drücken.
C für Bilder, die Tiere oder Pflanzen zeigen, die von Menschen zur Schau gestellt werden. Dies sind u. a. Zoos, Gehege oder Botanische Gärten. Tiere, die sich aus freien Stücken in den vorgenannten Parks befinden, bekommen kein C zur Bildunterschrift. C steht für „captive“ = gefangen.
M für Bilder, denen ein Teil zugefügt oder weggenommen wurde, für Doppelbelichtungen und Sandwichs und für Ausschnitte, die mehr als je 10% der Breite und Höhe des Originalbildes beschneiden (dies entspricht ca. dem Ausschnitt, der von einem Dia mit Diarahmen entsteht). M steht für „manipuliert“.
Zulässig sind für mich folgende Bearbeitungsschritte: im RAW-Format der Weißabgleich, Farbmoiré-Reduzierung, Staubentfernung und die Korrektur der chromatischen Aberration und zur Bildoptimierung (dies entspricht beim analogen Fotografieren der Filmauswahl) Scharfzeichnung, Kontrast, Farbsättigung. Dies bedeutet nicht, dass bei mir alle Bilder so behandelt werden. Mindestens 80 % der Bilder bearbeite ich nur mittels Weißabgleich und Scharfzeichnung.
Die eingesetzten Brennweiten sind immer auf das Kleinbildformat bezogen! In meinem Fall müsste die angegebene Brennweite also mit 1,5 multipliziert werden, um die vorhandene Brennweite zu errechnen. Soweit nicht anders erwähnt, wurden alle Aufnahmen bei ISO 100, mittenbetont angemessen und in Aufnahmemodus A gemacht. Wenn nicht anders erwähnt, wurden alle Bilder manuell scharf gestellt. Der Weißabgleich und die Nachschärfung erfolgte immer zu Hause am Computer. Ganz selten habe ich noch etwas am Kontrast oder am Tonwert korrigiert.
Und noch dies:
Im Gegensatz zu den beiden Teilen vorher werde ich zu jedem Bild (bei dem es sinnvoll ist) die technischen Daten und die Aufnahmesituation erwähnen. Denn anders als bei Landschaftsaufnahmen oder bei Pflanzenaufnahmen ist die Tierfotografie wesentlich schwieriger, da schneller reagiert werden muss. Ich denke, dass die technischen Angaben dem einen oder anderen eine erste Hilfe sein werden, seine Kamera schon vor der Aufnahme richtig eingestellt zu haben.
ABKÜRZUNGEN:
AF-C: permanenter AutofokusMF: manuell scharf gestellt
Bl.: Blende
SVA. Spiegelvorauslösung (wird eingesetzt, um die Verwacklung durch den Spiegelschlag zu verhindern; notwendig bei Belichtungszeiten unter ca. 1/30 sec)
Bel.: Belichtungszeit
A: Belichtungsmessung nach der Zeitautomatik der Kamera
M: manuelle Belichtungszeit eingestellt
ext. Blitz: ein Blitz eingesetzt, der nicht in der Kamera integriert ist
LW: Lichtwert, siehe auch Teil 6.5
SM: Spotmessung: nur ein ganz kleiner Teil (in der Mitte) des Bildes wird zur Belichtungsmessung herangezogen (Messkreis beträgt ca. 3mm im Durchmesser)
MbM: Mittenbetonte Messung: Die Belichtung wird im gesamten Bildfeld gemessen, der Schwerpunkt der Messung liegt aber in einem kreisförmigen Bereich in der Mitte des Bildes (Messkreis beträgt ca. 8mm im Durchmesser)
MM: Matrixmessung: Helligkeit, Farbe und die Entfernung des Motivs werden im gesamten Bildfeld zur Belichtungsmessung herangezogen
1,4-fach- oder 1,7-fach-K.: 1, 4-fach oder 1,7-fach-Konverter
dpt: Dioptrien
8.1 Käfer, Spinnen und andere (auch fliegende) Krabbeltiere
Auch, wenn Insekten und Spinnen sehr häufig anzutreffen sind, so ist es doch nicht ganz so einfach, sie vernünftig zu fotografieren. Nachfolgend versuche ich an diversen Beispielbildern aufzuzeigen, wie sich der Naturfotograf nach und nach diesem Thema nähern kann.Bild 139: Aufnahmedaten: Objektiv: 200-mm-Makro plus Zwischenring PN 11 (52,5mm) plus Nahlinse 1,5dpt; Bl.8; Bel. 1/25sec A; MbM; MF; Stativ; Fernauslöser; ISO 100.
Das Maiglöckchenhähnchen (Bild 139) ist häufig an feuchten und schattigen Stellen zu finden. Überall, wo es Bärlauch oder Maiglöckchen gibt, finden wir es von April bis Juni. Für den Einstieg in die Tierfotografie ein dankbares Motiv. Es ist leuchtend rot und daher gut zu sehen. Und früh am Morgen, wenn es noch nicht hundertprozentig aufgewärmt ist, haben wir genug Zeit, in Ruhe unser Bild zu machen.
Bild 140: Aufnahmedaten: Objektiv: 200-mm-Makro; Bl.8; Bel. 1/500sec A; MbM; MF; Stativ; Fernauslöser; ISO 200.
Wer das Glück hat, eine Holzschlupfwespe (Bild 141) bei der Eiablage zu finden, (das Tier auf dem Foto versenkt gerade den Legestachel in das Holz, wo sie mit ihren Fühlern die Larve eines im Holz lebenden Insektes gefunden hat. Das nach oben ragende, lange Teil ist der „Schutzköcher“ für den Legestachel) sollte diese Chance nutzen. Denn eine Riesenholzwespe verweilt immer längere Zeit an einem abgestorbenen Ast oder Holzstück, um dort nach einer Eiablagemöglichkeit zu suchen.
Bild 141: Aufnahmedaten: Objektiv: 200-mm-Makro plus Zwischenring PN 11 (52,5mm) plus Nahlinse 1,5dpt; Bl.8; Bel. A; MbM; MF; ext. Blitz; Stativ; Fernauslöser; ISO 100.
Asseln (Bild 142) sind ebenfalls dankbare Modelle. Sie sind nicht besonders schnell und jeder hat sie im oder am Haus. Eine besonders attraktive Art ist die „Schwarzkopfassel“ (Porcellio spinicornis). Sie ist deutlich größer als unsere allseits bekannte Kellerassel und zudem prächtiger gefärbt.
Bild 142: Aufnahmedaten: Objektiv: 200-mm-Makro; Bl.22; Bel. 1/5 sec A; MbM; MF; SVA; ext. Blitz auf – 0,3 LW gestellt, da der Blitz nur zum Aufhellen dienen sollte; Stativ; Fernauslöser; ISO 100.
Bild 143: Aufnahmedaten: Objektiv: 200-mm-Makro plus Nahlinse 1,5dpt; Bl.8; Bel. 1/640 sec A; MbM; MF; Reissack auf dem Boden als Stativersatz; ISO 200.
Bild 144: Aufnahmedaten: Objektiv: 200-mm-Makro; Bl.5,6; Bel. 1/40 sec A; SM; MF; Stativ; Fernauslöser; Goldfolie zur Aufhellung; ISO 400.
Bild 145: Links wurde die Raupe mit einer Goldfolie aufgehellt. Rechts wurde die Raupe ohne Aufhellung fotografiert.
Grundsätzlich sind Honigbienen sehr aggressiv, wenn wir uns ihrem Nest nähern. Wild lebende Honigbienen sind noch etwas unangenehmer. An einem freistehenden Felsen hatten sich viele kleine Löcher gebildet, die von wilden Honigbienen als idealer Platz für ihre Nester angesehen werden. Um dies fotografisch festzuhalten, musste ich ein paar Tricks anwenden. Im linken und im mittleren Bild sieht man, dass ich eine Leiter mit einer Menschenattrappe vor die Höhle aufgebaut habe. Dies diente dazu, die Bienen an etwas Neues zu gewöhnen und um ihnen zu zeigen, dass keine Gefahr für ihre Brut besteht. Denn durch die Attrappe hatten sie Zeit auszukundschaften, ob dieses Ding gefährlich werden könnte.
Ich selber hätte mich wahrscheinlich bewegt, wenn die Wächterbienen mich umschwärmt hätten und diese Bewegung hätten sie schon als Angriff werten können. Daraufhin hätte ich nur noch schnell weglaufen können, aber keine Fotos bekommen. Nach ein paar Minuten bin ich langsam zur Leiter gegangen, habe mich der Höhle genähert und fotografiert. Dabei habe ich kaum geatmet und bin nach wenigen Bildern wieder langsam, aber zügig, von der Höhle weggegangen. Erst nach einer weiteren Wartezeit habe ich dann die Leiter mit der Attrappe abgebaut. Gestochen wurde ich nicht.
Bild 147: Aufnahmedaten: großes Bild: Objektiv: 35-70mm; Bl. 8; Bel. A; MbM; MF; ext. Blitz; Stativ; Fernauslöser; ISO 100 - kleines Bild: Objektiv: 200-mm-Makro; Bl.8; Bel. 1/200 sec A; MbM; MF; Stativ; Fernauslöser; ISO 100.
Langzeitserie
Für einen Naturfotografen sollte es auch immer darum gehen, den Lebenszyklus eines Tieres zu dokumentieren. Das heißt, dass das Tier über einige Jahre immer wieder fotografiert wird, um so viele Lebensabschnitte wie möglich vor die Kamera zu bekommen. Das ist nicht nur wissenschaftlich interessant, sondern bringt auch uns Fotografen Freude, wenn wir in einem Vortrag unsere Langzeitbeobachtungen zeigen dürfen. Auf den Bildern 149 bis 151 habe ich ein paar Bilder über die Wespen- oder Zebraspinne eingestellt.Bild 149: Aufnahmedaten: linkes Bild: Objektiv: 200-mm-Makro; Bl. 8; Bel. 1/20 sec A; MbM; MF; Stativ; ISO 100 - rechtes Bild: Objektiv: 200-mm-Makro; Bl. 8; Bel. 1/60 sec A; MbM; MF; Stativ; ISO 100.
8.2 Libellen und Schmetterlinge
Zwei nicht ganz einfach zu fotografierende Tierarten. Es gibt aber zwei Möglichkeiten, die Fotoausbeute zu erhöhen. Eine Möglichkeit ist es, die Tiere direkt nach dem Schlupf zu fotografieren (Bild 154 und 155) oder früh am Morgen bzw. am Abend (Bild 152, 153 und 156). Bilder wie das der Quelljungfer (Bild 157) sind selten und es gehört Glück dazu, dass dem Fotografen solch eine Situation präsentiert wird.Bild 152: Aufnahmedaten: Objektiv: 200-mm-Makro; Bl. 11; Bel. 1/13 sec A; MbM; SVA; MF; Stativ; ISO 200.
Früh am Morgen, wenn die Sonne gerade aufgeht, sitzen Schmetterlinge noch eine Weile im Gras, um sich aufzuwärmen. Allerdings sind sie die Flügel an der Außenseite selten so schön gezeichnet wie bei einem Aurorafalter (Bild 152).
Bild 153: Aufnahmedaten: Objektiv: 200-mm-Makro; Bl. 16; Bel. 1/6 sec A; MbM; SVA; MF; Stativ; ISO 100.
Bild 154: Aufnahmedaten: Objektiv: 200-mm-Makro; Bl. 11; Bel. 1/6 sec A; MbM; SVA; MF; Stativ; ISO 100.
Aufnahmedaten: Objektiv: 70-200mm ; Bl. 4; Bel. 1/350 sec A; MbM; MF; Stativ; ISO 100.
Bild 156: Aufnahmedaten: Objektiv: 200-mm-Makro; Bl. 8; Bel. 1/100 sec A; SM; MF; Freihand; ISO 100.
Bild 157: Aufnahmedaten: Objektiv: 200-mm-Makro; Nahlinse 3T mit 1,5 dpt; Bl. 8; Bel. 1/50 sec A; SM; MF; Stativ; ISO 100.
8.3 Lurche und Eidechsen
Lurche und Echsen sind recht häufig bei uns zu finden. Besonders Frösche in Tümpeln und Eidechsen auf Mauern und Steinhaufen lasse sich bei langsamer und ruhiger Annäherung gut fotografieren.Bild 158: Aufnahmedaten: Objektiv: 70-200mm; Bl. 4; Bel. 1/200 sec A; MbM; MF; Freihand mit Antiverwacklungsmodus des Objektivs; ISO 400.
Nicht immer ist es möglich, sich einem Tier so zu nähern, dass wir es nah genug vor die Linse bekommen. Also müssen wir aus der Not eine Tugend machen. Beim Laubfrosch (Bild 158) konnte ich durch die grüne Umgebung zeigen, wie gut dieser Frosch getarnt ist und zusätzlich eines seiner typischen Verhaltensweisen gleich „mitliefern“, nämlich, dass er tagsüber gerne auf Blättern sitzt und sich sonnt.
Bild 159: Aufnahmedaten: Objektiv: 14-24mm; Bl. 8; Bel. 1/200 sec A; MbM; MF; Freihand; ISO 200.
Bild 160: Aufnahmedaten: Objektiv: 500-mm-Makro plus 1,4-fach-K.; Bl. 8; Bel. 1/1000 sec A; MbM; MF; Stativ; ISO 400; Fotograf und Stativ durch Strauch getarnt.
Bild 161: Aufnahmedaten: Objektiv: 200-mm-Makro; Bl. 5,6; Bel. 1/100 sec A; MbM; MF; Reissack als Stativersatz; ISO 200.
8.4 Vögel
Die Bilder 162 bis 169 sind Aufnahmen, die im Prinzip von allen Naturfotografen so gemacht werden können. Sie bilden häufige Vögel ab und sind praktisch ungetarnt entstanden. Diese Bilder sollen dazu dienen, Mut zu machen, um sich - mit der nötigen Geduld - erst einmal an „Allerweltsvögel“ heranzutasten (bevor der Fotograf sich tarnt oder gar Flugaufnahmen von Vögeln macht, was sehr oft zur Frustration des Naturfotografen führt, da die Ergebnisse meist unbefriedigend sind).Bild 162: Aufnahmedaten: Objektiv: 300mm; Bl. 5,6; Bel. 1/2500 sec A; MbM; MF; Stativ; Infrarotfernauslöser; ISO 400; ungetarnt.
Eine Kohlmeise (Bild 162) aus der Nisthöhle herausschauend zu fotografieren, ist für viele leicht umzusetzen. Denn Kohlmeisen brüten beinah überall in Mitteleuropa, sind wenig scheu, und wenn ein Nistkasten aufgehängt wird, brüten sie sogar auf dem Balkon.
Bild 163: Aufnahmedaten: Objektiv: 500mm plus 1,4-fach-K.; Bl. 7,1; Bel. 1/320 sec M; MF; Stativ; ISO 100, ungetarnt.
Bild 164: Aufnahmedaten: Objektiv: 70-200mm; Bl. 8; Bel. 1/160 sec M; MF; Stativ; ISO 100; ungetarnt.
Bild 165: Aufnahmedaten: Objektiv: 70-200mm; Bl. 6,3; Bel. 1/160 sec A; MbM; AF-C; Freihand; Antiverwacklungsmodus am Objektiv eingestellt; ISO 100; aus dem Auto heraus fotografiert.
Bild 166: Aufnahmedaten: linkes Bild: Objektiv: 500mm plus 1,4-fach-K.; Bl. 5,6; Bel. 1/640 sec M; MF; Stativ; ISO 200; ungetarnt - rechtes Bild: Objektiv: 500mm; Bl. 5,6; Bel. 1/250 sec A; MbM; MF; Stativ; ISO 200; ungetarnt.
Bild 167: Aufnahmedaten: Objektiv: 500mm plus 1,4-fach-K.; Bl. 5,6; Bel. 1/500 sec A; AF-C; Stativ; ISO 100, ungetarnt.
Bild 168: Aufnahmedaten: Objektiv: 70-200mm; Bl. 11; Bel. 1/60 sec A; SM; MF; Freihand; ext. Blitz und diesen auf -1,0 LW gestellt; SO 200; ungetarnt.
Bild 169: Aufnahmedaten: linkes Bild: Objektiv: 500mm plus 1,4-fach-K.; Bl. 5,6; Bel. 1/60 sec A; MbM; MF; ext. Blitz indirekt geblitzt; Stativ; ISO 100; ungetarnt - mittleres Bild: Objektiv: 500mm; Bl. 8; Bel. 1/125 sec – 0,7 LW Korrektur A; MbM; MF; Stativ; ISO 200; ungetarnt; rechtes Bild: Objektiv: 500mm; Bl. 9; Bel. 1/80 sec A; MbM; MF; Stativ; ISO 200; ungetarnt.
Bild 170: Aufnahmedaten: Objektiv: 200-mm-Makro; Bl. 10; Bel. 1/250 sec A; MbM; ext. Blitz; MF; Stativ; ISO 100; Tarnhütte.
Langzeitserie
Wie schon weiter oben geschrieben, sollte ein Naturfotograf auch immer den Lebenszyklus eines Tieres dokumentieren. Das heißt, dass das Tier über einige Jahre immer wieder fotografiert wird, um so viele Lebensabschnitte wie möglich vor die Kamera zu bekommen. Wie bei den Insekten funktioniert dies natürlich auch bei anderen Tieren. Auf den Bildern 171 bis 173 habe ich ein paar Bilder über den Buntspecht eingestellt, den ich seit Jahren aus einer fest installierten Tarnhütte heraus fotografiere.Bild 171: Objektiv: 500mm; Bl. 8; Bel. 1/160 sec + 0,3 LW Korrektur A; MbM; MF; Stativ; ISO 100; Tarnhütte.
Bild 172: Objektiv: 500mm plus 1,4-fach-K.; Bl. 8; Bel. 1/320 sec A; MbM; MF; Stativ; ISO 100; Tarnhütte.
Bild 173: Objektiv: 500mm plus 1,4-fach-K.; Bl. 8; Bel. 1/200 sec A; MbM; MF; Stativ; ISO 100; Tarnhütte.
Schwierige Aufnahmen
Die Bilder 174 bis 176 sind nicht so leicht zu machen. Sie erfordern lange Übung und sehr viel Erfahrung im Umgang mit wilden Tieren. Allerdings gibt es auch Zufälle, wo einem Anfänger einmal ein beutegreifender Vogel vor die Kamera kommt. Dann heißt es: schnell reagieren!Bild 174: Objektiv: 500mm plus 1,7-fach-K.; Bl. 7,1; Bel. 1/320 sec A; MbM; MF; Stativ; ISO 100; ungetarnt.
Diesen Turmfalken (Bild 174) hatte ich schon tagelang beobachtet. Um sein Weibchen willig zu machen, muss er vor jeder Paarung eine Maus abliefern, dann darf er zur Sache kommen. Ich hatte den Falken immer den gleichen Ast anfliegen sehen. Daher baute ich meine Kamera auf und hoffte, ihn dort ablichten zu können. So geschah es.
Bild 175: Objektiv: 500mm; Bl. 7,1; Bel. 1/125 sec + 0,3 LW Korrektur A; MM; MF; Stativ; ISO 100; Tarnhütte.
Bild 176: Objektiv: 70-200mm; Bl. 4; Bel. 1/1600 sec A; MbM; AF-C; Freihand; Antiverwacklungsmodus am Objektiv eingestellt; ISO 200; ungetarnt.
Spuren im Schnee
Zum Abschluss der Vögel hier noch zwei interessante Schneespuren, verursacht durch Vögel. Anstelle der Vögel selber lohnt es sich auch, einmal nur die Spuren der Tiere zu fotografieren. Solche Aufnahmen können genauso interessant sein wie der Vogel selbst.Bild 178 zeigt die Spuren einer auffliegenden Amsel, links oben im Bild sind die Abdrücke der Federspitzen vor dem Abheben zu erkennen. Die rechte Spur sind die Füße während des Anlaufs.
8.5 Tiere mit Fell
In Mitteleuropa Säugetiere zu fotografieren, gehört zu den schwierigsten Aufgaben. Daher rate ich dazu, erst einmal in Wildfreigehen oder zur Not auch in Zoos zu üben. Denn, wenn wir in freier Wildbahn einem Reh gegenüberstehen, werden wir keine Zeit mehr haben, uns groß mit der Kameratechnik zu beschäftigen. Dann muss alles automatisch funktionieren, damit wir uns wenigstens noch auf die Bildgestaltung konzentrieren können.Bild 180: 300mm; Bl. 8; Bel. 1/250 sec A; MbM; MF; Stativ; ISO 100; C.
Im Wildfreigehege des Bayerischen Waldes sind Luchse und Braunbären (Bild 180) die optimalen Motive für jeden Naturfotografen. Hier können wir unter beinahe realistischen Bedingungen unser fotografisches Talent unter Beweis stellen. Jedem, der sich etwas intensiver mit der Naturfotografie beschäftigen möchte, sei ein Urlaub mit der Familie im Nationalpark Bayerischer Wald nahegelegt. Dort können wir zu jeder Jahreszeit zudem viele Gleichgesinnte antreffen.
Bild 181: 14-24mm; Bl. 8; Bel. 1/60 sec A; MbM; ext. Blitz entfesselt von einer zweiten Person gehalten, damit kein Schatten vom Igel zu sehen ist; MF; Freihand; ISO 200; ungetarnt.
Bild 183: 14-24mm; Bl. 8; Bel. 1/500 sec A; MbM; MF; Freihand; ISO 100; ungetarnt.
Während ich permanent den Stamm im Auge behielt, holte ich Kamera und Objektiv aus dem Wagen und ging langsam zu dem Holzstapel. Nun brauchte ich nur noch zu warten, bis das Tier wieder hervorkam. Tatsächlich, wenige Minuten später kam es, immer wieder wieseltypisch Männchen machend, aus seinem Versteck hervor und schaute mich an. Es hüpfte noch ein-, zweimal auf den Stämmen herum, gleichwie, als ob es extra für mich eine kleine Show abziehen wollte. Dann, nach wenigen Sekunden hüpfte es, sich noch einmal kurz zu mir umschauend, auf einem Feldweg weiter und verschwand schließlich hinter einer Biegung.
Bild 184: Objektiv: 70-200mm; Bl. 7,1; Bel. 1/640 sec A – 0,3 LW; MM; AF-C; Freihand; Antiverwacklungsmodus am Objektiv eingestellt; ISO 200; ungetarnt.
Bild 185: Objektiv: 500mm plus 1,4-fach-K.; Bl. 5,6; Bel. 1/200 sec A; MbM; MF; Stativ; ISO 100; Tarnhütte.
Bild 186: Objektiv: 500mm plus 1,7-fach-K.; Bl. 8; Bel. 1/500 sec A; MbM; MF; Stativ; ISO 100; Beobachtungshütte für jeden zugänglich.
Bild 187: linkes Bild: Objektiv: 500mm plus 1,4-fach-K.; Bl. 8; Bel. 1/100 sec A; MbM; MF; Stativ; ISO 100; tragbares Tarnzelt.

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Vielen Dank für das gute Tutorial.
Danke für dieses tolle Tutorial. Tolle Bilder und viele Tips.
Tolle Beispielbilder und viele gute Anregungen. Mal sehen was sich davon umsetzen lässt. Herzlichen Dank.
Wieder viele gute Tipps und schöne Bilder.
Besonders die Information über die Tiere helfen mit Sicherheit weiter.
Deine Tierbilder sind richtig toll :) ich hoffe das ich auch mal solche hinbekomme mit dem Tutorial :)
Gute Tips, gut erklährt. Danke für die Kameraeinstellungen zu den Bildern
Ich finde das Tutorial sehr gelungen und gut geschrieben. Auch die Informationen zu den Bildern finde ich toll! Nur die Geduld im Tarnzelt habe ich nicht. Sehr interessant & hilfreich.
Wirklich sehr interessant geschrieben. Aber ich glaube, Wochenlang täglich in einem Tarnzelt zu sitzen um dann mal eine tolle Aufnahme zu machen würde meine Geduld überfordern.
Da fotografiere ich doch lieber Haustiere :-)
Aber du hast meinen absoluten Respekt für deine Arbeit und die Fotos sind wirklich toll
Super anregungen und unterhaltsam geschrieben!
Vielen dank für dieses gute Tutorial.Es enthält gute Informationen die einem helfen die eigene Fotogaphie zu verbessern.
Klasse Tutorial, gefält mir sehr gut
Super Tipps, freu mich schon aufs ausprobieren.
echt ausführlich beschrieben
Super tollte und schöne Fotos...mit guten Tipps zum selber probieren.
Der Text ist doch arg moralisierend und der erhobene Zeigefinger schaut in fast jedem Textabschnitt hindurch. Seine eigene Meinung kundtun ist ja gut und schön, aber sie so über alles andere zu erheben und zum Gesetz für andere zu erklären, find ich oberlehrerhaft und für mich persönlich - ich bin übrigens auch eine begeisterte Naturfotografin mit einem intakten Gewissen der Natur und meinen Bildern gegenüber - nicht akzeptabel.
Allein deshalb lass ich den Hut lieber auf.
vielen Dank für die wirklich guten Bilder und die Beschreibungen!!!!
sensationelle Bilder ... klasse tipps ...
tolle bilder und klasse infos!
Tolle Bilder Und tolles Tutorial.
Danke!
Also ich finde diesen Workshop absolut top. Er beinhaltet eigentlich das Wesentliche für die Bereiche "Tiere in der Natur".
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